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Maitour 1999 nach
Dudenhofen -
Halt mal kurzde
Wald fest!
Welchen tieferen Sinn
hat das vorgenannte, einem Badesalz-CD-Track entnommene Zitat? Eigentlich
gar keinen! Wenn man aber händeringend nach einer passenden Überschrift
bzw. nach den einleitenden Worten für eine schriftliche Publikation
sucht, kann solch ein schwachsinniger Spruch doch schon etwas weiterhelfen,
was aufgrund der Tatsache, dass wir uns schon in der 13. Zeile dieses Textes
befinden eindrucksvoll bewiesen wäre.
Deshalb kann man als
Autor nun gleich in die Vollen gehen und berichten, dass sich am letztjährigen
Maifeiertag 16 quietschfidele Stammtischbrüder um 11.00 Uhr morgens
bei angenehmer Witterung im Roßkopf'schen Gehöft gegenüber
dem örtlichen, katholischen Gebetshaus zwecks Durchführung der
alljährlichen Maitour eingefunden hatten. Nennenswerte Ausfälle
waren mit Ausnahme von Alexander P., der studiumsbedingt zwei Bücher
lesen und eines davon sogar auswendig lernen musste, keine zu beklagen.
Sogar Jungfuchs Michael L. hatte es im dritten Anlauf endlich geschafft,
erstmals an der Maitour teilzunehmen.
Unverzüglich
nach dem Eintreffen starteten wir das obligatorische Aufwärmprogramm,
d.h. wir stachen ein Fass Bier an, um uns an dessen wohlschmeckenden kühlen
Inhalt zu laben - wohlwissend, dass die auf der bevorstehenden Tour von
uns mitgeführten Partydosen doch etwas höher temperierten Gerstensaft
beinhalten werden. Nach ca. einer Stunde machten wir uns dann auf den Weg
nach Dudenhofen - dem Ziel unserer letztjährigen Maienfahrt. Da wir
allerdings keine Eile hatten, steuerten wir das Ziel nicht direkt an, sondern
fuhren erst Richtung Babenhausen. Nachdem wir vor dem dortigen Ortseingang
eine nicht besonders kühle Partydose niedergerungen und die umliegenden
Rapsfelder einer außerplanmäßigen Bewässerung unterzogen
hatten, durchquerten wir zunächst Babenhausen und Harreshausen, um
von dort dann schnurstracks durch den Wald Richtung Dudenhofen zu radeln.
Dieser letzte Streckenabschnitt wurde durch eine etwas längere Pause
unterbrochen, denn es war uns in den Sinn gekommen, eine weitere Partydose
nicht noch wärmer werden zu lassen und ihr den Garaus machen. Natürlich
konnten wir es auch bei dieser Gelegenheit nicht lassen, den Wald mit uns
quälenden Flüssigkeiten zu beglücken, was das Baumsterben
an der dortigen Stelle sicherlich etwas beschleunigt haben dürfte.
Nach 165-minütiger
Fahrt erreichten wir dann das Freizeitgelände Gänsebrüh
in Dudenhofen - ein Ort der uns allen, und insbesondere Michael F.,
seit den allerfrühesten Stammtischtagen in das Gedächtnis eingemeißelt
ist. Obwohl die Geschichte schon zigmal in den jeweiligen Maitourbroschüren
durchgekaut wurde, wollen wir an dieser Stelle unseren Neuabonnenten mitteilen,
dass während unserer ersten Maitour anno 1987 unser Michel, auch Metzjer
genannt, bei der Passage jener Örtlichkeit leichte Prügel von
einem Eingeborenen bezogen hatte. Da eben jener Mitbruder an der letztjährigen
Tour aber nicht teilnahm, wurde das dortige Gelände dieses Mal für
uns nicht zum Fluchtpunkt Dudenhofen und wir konnten unbeschwert das Waldfest
des TSV Dudenhofen besuchen.
Aha! Waldfest! Jetzt
haben wir also doch noch eine Verbindung zur Überschrift dieses Berichtes
hergestellt, wobei wir den Wald wirklich nicht festhalten mussten, denn
er war sehr festgewachsen und bedurfte nicht unserer stützenden Hilfe.
Nachdem wir auf dem
Waldfestgelände erst einmal eine Sitzgelegenheit gesucht und keine
gefunden hatten, ließen wir uns in Penner-Manier auf dem Waldboden
nieder. Während sich nun die einen auf die Suche nach diversen Grillspezialitäten
machten und angesichts der 28-köpfigen Küchenbesatzung im Pavillon
(in der Größe etwa vergleichbar mit dem Pavillon im Münsterer
Freizeitzentrum) aus dem Staunen nicht mehr heraus kamen, besorgten die
anderen in der Zwischenzeit Bier für die Allgemeinheit. Dieses wurde
in jenen unappetitlichen 0,2 l Exportgläsern dargereicht und verleitete
aufgrund seiner akuten Schaumarmut so manchen Stammtischbruder zu der Annahme,
dass es sich hierbei um Apfelwein handele. Und so, wie es aussah, schmeckte
das Zeug dann auch - nämlich beschissen.
Gegen 17.00 Uhr brachen
wir dann die nicht vorhandenen Zelte ab und begaben uns auf die Heimfahrt.
Am nahegelegenen Kalksandsteinwerk Nieder-Roden bot sich uns angesichts
unzähliger, zu einer großen Wand aufgeschichteter Kalksandsteine
die einmalige Gelegenheit, ein Gruppenbild mit blütenweißem
Hintergrund aufzunehmen. (An dieser Stelle möchten wir uns nochmals
recht herzlich bei der dortigen Firmenleitung für die spontane Errichtung
der Wand bedanken!) Leider war der ausführende Fotograf offenbar derart
von dem weißen Wall angetan, dass er in erster Linie den über
den Köpfen der Teilnehmerschar hell erstrahlenden Hintergrund ablichten
wollte, was abbildungstechnisch dann zu Lasten der unteren Gliedmaßen
der in der ersten Reihe hockenden Kameraden ging (siehe Titelseite!).
Kurz darauf widmeten
wir uns noch der Leerung der letzten Partydose, die man in Wintermonaten
auch als Heizkörper hätte verwenden können, und fuhren dann
- durch entferntes Gewittergrollen aufgeschreckt - etwas schnelleren Pedaltrittes
Richtung Heimat. In Münster angekommen - der Abschluss fand bei Rainer
R. statt - orderten wir schleunigst drei große Partypizzen,
um unsere hungrigen Mäuler zu stopfen. Natürlich schafften wir
es zum wiederholten Male nicht, alles restlos zu verzehren (Stichwort:
Augen größer als Hunger und so weiter!) und widmeten uns danach
einem ziemlich lustigen
"Den-auf-der-Scheune-befindlichen-Wetterhahn-mit-einem-Tennisball-oder-einem-Maiskolben-treffen-Wettbewerb".
Es konnte allerdings
niemand der Teilnehmer einen Treffer erzielen und als unser Freund Andreas
P. in einem Anfall maßloser Kraftmeierei das Wurfgeschoss in den
Hoheitsbereich eines benachbarten Anwesens befördert hatte, fand der
Wettkampf ein vorzeitiges Ende. Ein anderer Wettbewerb, nämlich das
Maitour-Quiz, fand einen Sieger. Michael B. triumphierte über
die Konkurrenz, wofür ihm als Hauptpreis eine (warme) Partydose überreicht
wurde.
Der Abend plätscherte
im weiteren Verlauf dann so dahin und wurde eigentlich nur noch durch das
Erscheinen von Alexander P. - um die Kenntnis des Inhaltes seiner
Bücher geistig bereichert - aufgelockert.
So, das war's! Dass
dann nach und nach alle nach Hause gingen und sich müde zu Bette begaben,
könnt Ihr Euch nämlich sowieso denken!