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Maitour 2000
„In Richen bei Stinken,
da gab’s viel zu trinken!“
Könnt
Ihr Euch noch an die Zeiten erinnern, als wir drei Jahre hintereinander wegen
bescheidenem Wetter unsere Maitour verschieben und uns deshalb immer wieder
von Außenstehenden lächerlich machen mussten? „Aha, die Faßbierfreunde
haben am Samstag wieder was vor, wahrscheinlich regnet’s jetzt das ganze
Wochenende!“ – solche und ähnliche Sprüche mussten wir uns damals des öfteren
anhören! Doch da wir vor Jahresfrist auch im sogenannten verflixten 7. Jahr
angenehme Witterung hatten und die Maitour planmäßig stattfinden konnte,
sind solche Stimmen gänzlich verstummt. Hoffen wir nur, dass auf diese
sieben fetten Jahre keine sieben mageren folgen werden!
Jedenfalls
waren die äußeren Rahmenbedingungen während der letztjährigen Fahrt sehr zufriedenstellend.
Obwohl es in den frühen Morgenstunden noch stark bewölkt war, wurde es im
Tagesverlauf immer wolkenloser, wärmer und sonniger.
Nachdem
sich des morgens um 1100 Uhr 14 Stammtischbrüder bei Rainer R.
eingefunden hatten, legten wir zunächst eine Gedenkminute für unser Gründungsmitglied
Stefan R. ein, der als erstes aller vier Reiseleitungsmitglieder überhaupt
an einer Maitour nicht teilnehmen konnte. Als letztjähriger Weltreisender in
Sachen Liebe weilte er nämlich gerade in dem so manchem von Euch aufgrund
diverser Wochenendtrips bekannten Land Nepal.
Nachdem wir voller Ungeduld jene nicht enden wollende Minute ausgeharrt hatten, fand der traditionelle Bieranstich statt. Um 1200 Uhr machten wir uns dann auf den Weg, der uns zunächst Richtung Dieburg führte. Zwischen der Berufsschule und der Gymnasialen Oberstufe legten wir unsere erste Rast ein, um eine im Gegensatz zum Vorjahr erfrischend kühle Partydose anzustechen. Da wir an gleicher Stätte bereits im Jahr 1989 während der Maitour nach Georgenhausen gerastet hatten, stellten wir so manchen damals geschossenen Schnappschuss kurzentschlossen nach (siehe Ausgabe 1990, Seite 30). Die vor Ort befindlichen Container, die aufgrund der PCB-Sanierung in der Berufsschule als Klassenräume dienten, zogen die Aufmerksamkeit einiger Big-Brother-geschädigter Kameraden auf sich. So ließen sie es sich nicht nehmen, Szenen aus dieser Hohlkopf-Sendung vor den Containern nachzustellen, was in erheblichem Maße zur Belustigung der anwesenden Zaungäste beitrug.
Nachdem sich unsere Laiendarsteller wieder beruhigt hatten, konnten wir die Fahrt bis kurz vor Semd fortsetzen, wo wir uns über die zweite, ebenfalls recht kühle Partydose hermachten. Wir hielten uns dort jedoch nicht länger auf, da wir schon etwas in Zeitverzug geraten waren. Um 1430 Uhr kamen wir mit halbstündiger Verspätung auf dem Tannenhof bei Richen an, was sich allerdings als unproblematisch erwies. Erschöpft von der Fahrt, ließen wir uns im Garten nieder und orderten erst mal eine Runde Bier. Da seit den frühen Morgenstunden auch kaum feste Nahrung den Weg in unsere Mägen gefunden hatte, nahm man sogleich die Essensauswahl vor. Es dauerte nicht lange, da standen Schnitzel in allen Variationen sowie hausgemachter Kochkäse vor uns auf dem Tisch. Als sich nach opulentem Mahl bei dem einen oder anderen Gesellen aber immer noch Hungergefühle bemerkbar machten, wurde uns seitens des Hauses noch ein wohlschmeckender Dr. Oetker-Kuchen zum Verzehr überreicht.
Der Nachmittag war im weiteren Verlauf sehr gesellig und nachdem wir vor Ort unser obligatorisches Gruppenfoto geschossen hatten, begaben wir uns um 1800 Uhr auf die Rückfahrt, die in der Altheimer Forstmühlstraße unterbrochen wurde. Unter Ausnutzung der Tatsache, dass Heikos Erzeuger nicht zu Hause weilten, fielen wir in dem elterlichen Anwesen ein und plünderten die vorhandenen Schnapsbestände. Dass dieses Tun das bereits getrübte Bewusstsein so mancher Mitfahrer nicht gerade positiv veränderte, konnte man in der Folgezeit dann erleben. So ließ sich Andy M. trotz mehrzüngigem, gutem Zureden nicht davon abhalten, die dritte, inzwischen brühwarme Partydose anzustechen. Einige andere Mitbrüder lieferten sich auf dem Rasen vorpubertäre Ringkämpfe und erfreuten sich danach an ihren grasgrün gefärbten Kleidungsstücken. Dass unser Freund Rainer R. der Sache nicht gerade sehr aufgeschlossen gegenüberstand, hinderte die Löbig-Brothers nicht daran, unseren Technischen Koordinator an den Füßen zu packen, um ihn dann wie ein Stück Vieh über den Rasen zu zerren. Jedenfalls war ihre Freude angesichts des nunmehr grüngescheckten Rainers riesengroß. Auch Freund Boni (groß) musste wieder mal auffallen, befeuchtete er doch sein Beinkleid bei dem erfolgreichen Versuch, ein in den benachbarten Semder Bach geplumpstes Rugby-Ei am Davonschwimmen zu hindern.
Um 1930 Uhr hatte das lustige Treiben dann ein Ende und wir fuhren zu Rainer R. zurück. Dort ging es dann munter mit der Auflösung des Maitourquiz weiter. Andreas P., der wie Jochen R. alle Fragen richtig beantwortet hatte, setzte sich gegen diesen im Armdrücken durch und ergatterte somit den Hauptgewinn in Form eines Gutscheines für 2 Häubchen-Runden am Stammtisch, den er bei sich selber einlösen konnte. Da sich bei den meisten schon wieder Hungergefühle einstellten, entschloss man sich zu einer Pizzabestellung. Hierbei setzte sich leider wieder einmal die Fraktion der Unvernünftigen und Möchtegern-Vielfraße durch und es wurden 3 große Partypizzen bestellt, die - wen wundert’s - wieder einmal nicht alle verzehrt werden konnten.
Um 2230
Uhr entschieden sich die Hartgesottenen für einen Standortwechsel und begaben
sich zum Waldfest der SG Promillestaffel, während so manch anderer, schwer
gezeichneter Mitbruder sich vernünftigerweise auf den Heimweg begab.
Abschließend
möchten wir uns noch bei unserem Freund Heiko H. bedanken, der sich spontan
bereit erklärt hatte, die Liste bezüglich der seit Jahren in Vergessenheit
geratenen „Goldene-Blase-Wertung“ zu führen. Hierbei belegte unser
Mitbruder und Neu-Altheimer Thomas W. mit 13maligem Wasserlassen
gefolgt von Andy M. (8 Leerungen) souverän die Spitzenposition.