Vorwort

Liebe Fahrtteilnehmer!

Zu unserer 27. Maitour nach Langstadt wollen wir Euch recht herzlich begrüßen und willkommen heißen!

Wie man anhand der im vorigen Satz genannten Anzahl der bisherigen Maitouren erkennen kann, steht dieses Jahr kein Jubiläum an. Aus diesem Grunde können wir uns in diesem Vorwort ganz auf die nähere Vergangenheit und Zukunft unseres Stammtisches konzentrieren und die geschehenen Geschehnisse des letzten Faßbierjahres sowie die sich in Kürze ereignenden Ereignisse einer ausgiebigen Würdigung unterziehen.

Beginnen wir zunächst mal mit dem Negativen: Der Versuch, unser 25jähriges Stammtischjubiläum mit einer besonderen Mehrtagesfahrt zu feiern, ist grandios gescheitert. Da man mal „was Anderes" unternehmen wollte, entschied man während der letztjährigen Generalversammlung, eine mehrtägige Radtour entlang des Maines zu unternehmen. War das Votum für diese Unternehmung in der Generalversammlung selbst schon ziemlich knapp (4 Kameraden stimmten für diese Fahrt, 3 waren für eine Städtetour und 3 enthielten sich der Stimme), fanden sich auch im daran anschließenden Anmeldeverfahren lediglich 5 mehr oder weniger Entschlossene für diese Fahrradtour. So verlief die Sache im Sand und es fand gar keine Mehrtagesfahrt statt. Vielleicht scheute der eine oder andere Mitbruder die Strapazen des mehrtägigen Radelns (Ja, ja.....für die Maitour reicht's gerade noch so!) und wollte deshalb nicht teilnehmen. Letztendlich wäre es vielleicht besser gewesen, man hätte Altbewährtes fortgeführt und eine weitere Städtereise ins Visier genommen. Aber sei's drum! Vorbei ist vorbei!

Weitaus Besseres gab es von gut besuchten (Sankt-Martins-Laternchen-Trinken, Weihnachtsstammtisch) und sehr gut besuchten Veranstaltungen (Wanderung zwischen den Jahren) zu berichten. Gerade beim letztgenannten Event „between the years" konnten wir einen neuen Teilnehmerrekord verzeichnen, denn insgesamt 10 Wanderwütige hatten sich bei Christoph H. eingefunden, der uns nach einer einjährigen Pause zum Auftakt wieder einen erstklassigen, selbstgebrauten Glühwein servierte. Auch die Tatsache, dass einige Kameraden nicht an der kompletten Wanderung teilnehmen konnten, fiel nicht weiter ins Gewicht, da deren Ausscheiden durch eine entsprechende Anzahl an Nachzüglern, die sich uns im Laufe des Tages anschlossen, kompensiert wurde. Die absolute Krönung war jedoch der abendliche Abschluss, der nach vielen Jahren wieder einmal im Partykeller von Alexander bzw. Manfred S. stattfand und erst um 2 Uhr morgens sein feuchtfröhliches Ende fand.

Die Veranstaltung schlechthin, welche sich sowohl um Vergangenes und Künftiges dreht, ist die vor wenigen Wochen durchgeführte Generalversammlung unseres Stammtisches. Während zum einen der Tätigkeitsbericht des Vorstandes zur Kenntnis genommen wurde und die Stammtischgemeinschaft dabei unter anderem erfuhr, dass der Pegel des Biersees gesunken ist, die Musical-Verbindlichkeiten jedoch ebenfalls abgenommen haben, geht es zum anderen um die Gestaltung der Zukunft, wobei das zentrale Thema hier traditionell die Durchführung eines Mehrtagesausfluges ist. Nach den eingangs bereits geschilderten negativen Erfahrungen aus dem Vorjahr votierten die anwesenden Mitglieder wieder für die Durchführung einer Städtefahrt - und zwar in eine im benachbarten nordwesteuropäischen Ausland gelegene Metropole, die in der Vergangenheit schon des Öfteren als Ziel vorgeschlagen wurde, jedoch nie den Zuschlag erhielt: Amsterdam - die Hauptstadt des Landes unserer allerbesten Fußballfreunde! Wollen wir doch mal sehen, ob es dieses Jahr besser klappt mit unserer Mehrtagesfahrt.

Ein weiteres, wahrhaft außergewöhnliches Ereignis, wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Heftes gerade erst zwei Tage zuvor stattgefunden haben. Im Moment des Verfassens dieser Zeilen ist es - im wahrsten Sinne des Wortes - jedoch noch Zukunftsmusik. Alexander S., seines Zeichens Bandleader der uns wohlbekannten, lokalen Hardrock-Formation „Perfect Stranger", hat uns unlängst - genauer gesagt war es zu später Stunde nach der DJK-Fastnachtssitzung - zu einem Privatkonzert bei ihm zu Hause im Wohnzimmer eingeladen. Erschien uns dieses Angebot im ersten Augenblick etwas unseriös - zu einer solchen vorangeschrittenen Uhrzeit ist in der Regel eigentlich immer Alkohol im Spiel bzw. im Kopf, stellte sich auf entsprechendes Nachfragen dann doch heraus, dass er das Ganze sehr ernst gemeint hatte. Wir fanden die Sache natürlich genial und sagten unser Kommen zu, handelt es sich hierbei doch zu 100% um ein Event ganz im Sinne unserer Stammtischsatzung. Diese sagt nämlich nicht nur aus, dass „viel zu wenig getrunken wird" (§ 2, Satz 3 Stammtischsatzung), sondern auch, dass sich der Stammtisch als ganzes „zum harten Rock bekennt" (§ 2, Satz 2 Stammtischsatzung) - ein Statement, welches die Väter der Stammtischverfassung im Dezember 1889 aus tiefster Überzeugung in diesem Gesetzeswerk verankerten - auch wenn gerade manch später hinzugekommener Stammtischbruder diesen Leitgedanken nicht so recht verinnerlicht hatte und den Stammtisch in der Vergangenheit mit unwürdigem und verweichlichendem Liedgut (Stichwort „Schlager" oder „Dancefloor") zu infiltrieren versuchte.

Jedenfalls stellt diese Veranstaltung ein Gipfeltreffen der lokalen Repräsentanten hochklassiger Rockmusik sowie des gepflegten, niveauvollen Biertrinkens dar - quasi „Rock meets Schoppe" – und das alles „Live in de Wohnstubb!"!


Die Reiseleitung hält Ausschau nach neuen Zielen

Über die musikalischen Qualitäten von „Perfect Stranger" im Allgemeinen und Alexander S. im Speziellen muss man eigentlich keine Worte mehr verlieren, nur so viel: Gerade in der heutigen Zeit, wo in Castingshows à la „Deutschland sucht den Superstar" nach jungen Menschen mit singfähigen Stimmen gefahndet wird, diese dann irgendwelchen banalen Kitsch singen müssen (Ein gewisser Herr Bohlen hat große Übung im Komponieren solcher Machwerke) und hierbei suggeriert wird, dass dies hochwertige Musik sei, tut es gut, dass es noch Musiker gibt, die eigenhändig Lieder komponiert haben, diese mit ihren Instrumenten und Stimmen live darbieten und dies teilweise über Jahre wenn nicht gar über Jahrzehnte hinweg schon tun. Gerade Letzteres ist bei den gecasteten Zöglingen geradezu undenkbar, sind diese doch nach kürzester Zeit schon wieder in der Versenkung verschwunden. Warum? Na weil der Gewinner der nächsten Staffel in den Startlöchern steht und für eine kurze, möglichst gewinnträchtige „Karriere" gepusht wird - gewinnträchtig allerdings in erster Linie für die Macher der Shows.

Dies ist - um es mal neutral und wertungsfrei auszudrücken – nicht unsere Welt. Wir als die Faßbierfreunde stehen genauso wie Alex S. und seine Mannen für Konstanz - nein, gemeint ist hier nicht die Stadt am Bodensee, sondern Beständigkeit - und bleiben unseren Werten und Zielen treu verbunden.

Wenn ihr diese Zeilen erstmals lest, wisst ihr im Gegensatz zu mir im Augenblick als Autor dieser Zeilen, wie dieses Ereignis verlaufen ist. Ich bin mir aber sicher, dass es ein wahrhafter Ohrenschmaus war!

Nun gut, beenden wir nun diese von Pathos überhäufte Schilderung des Stix'schen Wohnzimmerkonzertes und wenden uns unserer Maitour zu, welche uns in den „Ochsenstadl" nach Langstadt führen wird. Bei dem Begriff „Stadl" werden nun vielleicht einige, die von den Ausführungen zum Perfect Stranger-Gig noch euphorisiert sind, vor Schreck zusammenzucken, werden doch hierbei Assoziationen zum „Musikantenstadl" wach.


Stiefel-Trinken im ursprünglichen Sinne

Nun ja, diesen Schrecken können wir Euch nicht nehmen, da dort durchaus mit volksmusikalischen Klängen gerechnet werden muss. Überspitzt gesagt befinden wir uns heute, also am Erscheinungstage dieses Maitourheftes, genau zwischen Himmel und Hölle - 2 Tage NACH dem Wohnzimmerkonzert und 2 Tage VOR der Maitour! Hierbei kommt mir das augenblickliche Gewinnspiel „Himmel oder Hölle" bei Radiobob in den Sinn, bei welchem der Anrufer zwischen zwei Umschlägen wählen kann. In dem einen Umschlag befindet sich ein Konzertticket, z.B. für „Rock am Ring", in dem anderen für ein entsprechendes Event der „Kastelruther Spatzen" oder Ähnliches........ich glaube, ich muss nicht erwähnen, was in diesem Falle „Himmel" und was „Hölle" ist! Wir „genießen" in diesen Tagen jedenfalls beides - wir sind ja leidensfähig! Kulinarisch verspricht unser Ziel jedoch einiges, wie man auch der Homepage

www.ochsenstadl.de

entnehmen kann. Und biertechnisch werden wir auch recht gut versorgt sein - das ist in „Stadln" eigentlich immer so. Da das Ziel in nicht allzu großer Ferne zu unserem Heimatort liegt, werden wir auf dem Hinweg wieder einen mehr oder weniger kleinen Schlenker in die Route einbauen, damit wir nicht zu erholt am Ziel ankommen werden - den Durst muss man sich nämlich erst einmal erarbeiten :-)

Die Rückfahrt wird dann auf direktem Wege erfolgen (6,9 Kilometer, 24 Minuten bei durchschnittlicher Geschwindigkeit von 17 km/h - Pinkelpause eingerechnet, Höhenunterschied 16 Meter; alle Angaben gemäß Radroutenplaner Hessen).

Doch bevor wir zurückfahren, müssen wir zuerst mal hinfahren und deshalb treffen wir uns wie gewohnt um 10 Uhr bei Rainer in der Borkumer Straße zum Bieranstich und Frühstück (Entsprechende Speisenstiftungen sind willkommen!).

Wir hoffen, dass möglichst viele Stammtischkameraden erscheinen werden, damit bei hoffentlich annehmbarem Wetter unsere Maitour wieder zu einer rundum gelungenen Veranstaltung wird.

Eure Reiseleitung

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