Vorwort

Liebe Fahrtteilnehmer!


Die Reiseleitung der Faßbierfreunde 1987 Münster möchte Euch zu unserer diesjährigen Maitour nach Stockstadt am Main auf das Herzlichste begrüßen und willkommen heißen.
Ja, genau! Wir sind’s schon wieder: Eure Reiseleiter! Und ihr denkt bestimmt, dass es doch gerade erst gewesen ist, dass wir Euch schriftlich zwecks Maitour informiert haben.
So ist es halt - die Zeit rennt! Und genau das werden sich die das Rückgrat des Stammtisches bildenden 12 Kameraden des Jahrgangs 1968/1969 denken, welche in den kommenden Monaten das 50. Lebensjahr vollenden werden.
Meine Güte! Ein halbes Jahrhundert! Früher, in unserer Gründerzeit, waren für uns diejenigen, die jenes Alter erreicht hatten, alte Leute! Aber ist das heute immer noch so? Da sagen wir Reiseleiter als allesamt Betroffene ganz entschieden “Nein!”
Schließlich können wir immer noch ohne Stützräder Fahrrad fahren und auch das Bier füllen wir auf absehbare Zeit nicht mit der Schnabeltasse in uns hinein! All’ das werden wir bei der anstehenden Maitour unter Beweis stellen, genauso wie bei der einen oder anderen runden Geburtstagsfeier - in letzterem Falle das Biertrinken, weniger das Radfahren ……
Nach diesem ersten Blick in die nähere Zukunft wollen wir aber traditionsgemäß zunächst einmal darüber sinnieren, was aus FBF-Sicht in den letzten zwölf Monaten so geschehen ist.
Da wäre genau am Anfang dieser vorgenannten Zeitspanne zunächst einmal die letzte Maitour nach Dudenhofen, welche allerdings nicht an dieser Stelle, sondern mit einem ausführlichen Bericht weiter hinten in dieser Postille beleuchtet werden soll. Nur so viel: “Das Wetter war beschissen!”
Und weil dieses bei der Maitour so beschissen war, dürsteten wir in den anschließenden Sommermonaten nach Wiedergutmachung seitens der Wettergötter.
Und fürwahr, diese wurde uns zuteil! Mehrere Stammtische im Sommergarten des SV Münster, im Cafe “Kulturterrasse", in der “Buchscheer”, bei Alex P. und bei Michael B. fanden allesamt bei guten bis sehr guten Wetterbedingungen statt.
Ganz besonders sei an dieser Stelle der Abend bei unserem Boni (dem Älteren) genannt, der uns mit selbst gegrillten Burgern kulinarisch erstklassig verwöhnte.
Auch noch im Sommer ging unsere Mehrtagesfahrt nach Nürnberg über die Bühne, wobei unser Kalkül hinsichtlich der möglichst frühen Terminwahl im Hinblick auf “heiße Tage” voll aufging. Doch auch hierzu mehr im gesonderten Fahrtenbericht in diesem Heft.
Der Oktober bescherte uns die wohl einmalige Konstellation, dass zwei Stammtische am Vorabend eines Feiertages stattfanden, was aufgrund der ausgiebigen Ausschlafmöglichkeit an einem eben solchen zu einer verlängerten Verweildauer in der DJK-Kneipe animierte.
Zu dem altbekannten “Tag der Deutschen Einheit" gesellte sich - Luther sei Dank - im Jahre 2017 der Reformationstag, welcher bundesweit einmalig als Feiertag begangen wurde, weil sich zum 500sten Male der Tag jährte, an welchem eben jener Martin Luther seine 95 Prothesen an die Schlosskirche in Wittenberg angeschlagen hatte.
Wahrscheinlich war dieser Anlass aber nur vorgeschoben, weil man seitens der politischen Entscheidungsebene eigentlich nur der Halloween-Merchandising-Industrie zu weiteren Umsatzrekorden verhelfen wollte, da eben jener importierter nordamerikanischer Brauch am gleichen Tage zelebriert wird.
So hatte man dafür gesorgt, dass an diesem Tage der überwiegende Teil der arbeitenden Bevölkerung zuhause bleiben konnte, um zahlreich an diesem fragwürdigen Grusel-Ritual teilnehmen zu können.
Da hat sich stete Lobbyarbeit mal wieder mehr als bezahlt gemacht! Unbestätigten Gerüchten zufolge wollen sich Vertreter des besagten Industriezweiges hierfür erkenntlich zeigen, indem sie den Austausch der Kuppel des Reichstages in Berlin gegen einen gigantischen gläsernen Kürbis finanzieren möchten.
Oh je! Jetzt sind wir mit diesem sowohl geschichtlichen als auch gesellschaftspolitischen Diskurs aber gewaltig abgeschweift! Dabei wollten wir doch nur vermitteln, dass wir Faßbierfreunde zwei Montage richtig einen draufmachen konnten ….. was wir dann vor allem am ersten der beiden Termine auch taten.



Praktischerweise hatte Andreas M. an jenem Abend Wirtschaftsdienst und seine allererste Amtshandlung - noch vor der Inbetriebnahme der Zapfanlage - bestand darin, einen Hilferuf per Whatsapp zu versenden, mit welchem er dringend um das Mitbringen eines Klinke-auf-Cinch-Kabels bat.

Allen wenig technikaffinen Lesern sei erläutert, dass mit Hilfe eines solchen eine Musikanlage mit einem externen Musikwiedergabegerät - im aktuellen Fall mit einem Smartphone - verbunden werden kann. Jedenfalls wurde der Hilferuf umgehend erhört und das begehrte Verbindungskabel mit zur Halle gebracht.
Und dann kam, was kommen musste: Die anwesenden Kameraden nahmen die Thekenplätze in Beschlag und ließen sich von Andy M. im stetigen Wechsel frisches Bier und nicht mehr ganz so frisches, aber alles überragendes, rockiges Liedgut servieren - alles getreu dem Motto “Sex and Drugs and Rock ‘n’ Roll” …….. wobei das mit dem Sex in erster Linie aufgrund der ausschließlich männlichen Kneipengäste, aber auch wegen deren guten Manieren gänzlich in den Hintergrund trat.
Dieses Prozedere begeisterte die Thekenbesatzung so sehr, dass die Letzten erst gegen 3 Uhr den Heimweg antraten.
Vier Wochen später vor dem besagten Reformationstag ging es dann etwas beschaulicher zu - wohl auch deshalb, weil keiner aus unserer Stammtischmitte Wirtschaftsdienst hatte. Trotzdem hielten es wieder eine paar Stammtischbrüder bis nach Mitternacht aus.
Nachdem in der Folgezeit das Sankt-Martins-Laternchen-Trinken und der Weihnachtsstammtisch routiniert und ohne besonders erwähnenswerte Vorkommnisse über die Bühne gebracht wurden, stand kurz vor dem Jahreswechsel wieder mal unsere Wanderung zwischen den Jahren auf dem Programm - ein Event, auf welches sich alle Teilnehmer bereits Wochen zuvor freuen wie Bolle. Der durch konstant hohe Teilnehmerzahlen belegte Erfolg dieser Veranstaltung beruht auf dem weit und breit einmaligen Konzept eines ständigen Wechsels zwischen wohldosierten Bewegungsphasen und rechtzeitigen Trinkpausen, welches seither nur von uns Faßbierfreunden so praktiziert wird. Aus diesem Grund sind bereits diverse Krankenkassen auf uns aufmerksam geworden und stellen ernsthafte Überlegungen an, die Teilnahme an solchen Trinkwanderungen wegen ihrer gesundheitsfördernden Wirkung zu bezuschussen.

Auch unser jeweils anschließendes Abendprogramm hat das Interesse der Kassen geweckt, denn auch die dargereichte Trennkost, d.h. das Trennen der Pizza vom Karton, und die anschließende Intensiv-Musikmeditation haben spürbare Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden der Teilnehmer - welche auch immer ……
So, und schon sind wir im aktuellen Jahr angekommen, in welchem wir vor wenigen Wochen unsere alljährliche Generalversammlung durchgeführt haben. Ergebnisse gefällig? Nun ja, bei der Besetzung der Vorstandspositionen haben sich keine Änderungen ergeben - Kontinuität pur, und das nun fast schon seit 30 Jahren.

Hinsichtlich der Terminierung und Zielwahl der 2018er Mehrtagesfahrt haben wir uns ganz an den Rahmenbedingungen der Vorjahre orientiert. Das heißt zum einen, dass wir wieder bereits im August wegen der Chance auf sommerliches Wetter fahren wollen und zum anderen, dass wir erneut ein Ziel auserkoren haben, zu welchem eventuelle Nachzügler bequem anreisen können. Im konkreten Fall ist dies die schwäbische Feinstaubmetropole Stuttgart, in welcher wir ein hoffentlich schönes und erlebnisreiches Wochenende verbringen werden.

Allerdings sollten wir uns nach den Erfahrungen des letzten Jahres mit der gehaltvollen fränkischen Küche nicht zu sehr den schwäbischen kulinarischen Köstlichkeiten widmen. Wir sind nämlich inzwischen offenbar in einem Alter, in welchem zu üppige Mahlzeiten am Abend die Magenkapazität so sehr auslasten, dass ein nachfolgender ausgiebiger Biergenuss stark eingeschränkt ist. Mal sehen, ob wir lernfähig sind!
Okay, kommen wir nun zur diesjährigen Maitour, der 32. ihrer Art, welche uns nach Stockstadt am Main führen wird. 



Am Main“ ….da werden Erinnerungen an unsere beiden allerersten Maitouren nach Seligenstadt und Mainflingen wach, als wir uns noch nicht in Gaststätten, sondern am Ufer jenes Flusses niederließen. Den Main werden wir dieses Mal nicht zu Gesicht bekommen – wohl aber ein anderes, uns allen bestens bekanntes Fließgewässer, nämlich die Gersprenz!
An eben jener befindet sich nämlich unser Ziellokal, das „Ristorante Pizzeria Da Michele“ auf der Fischerinsel. Da hätte man fast auf die Idee kommen können, genau 25 Jahre nach unserer Paddeltour auf der Lahn ein entsprechendes Revival auf unserem Heimatfluss zu starten:
Treffpunkt bei unserem Kameraden Thomas L. in der Wiesenmühle, Tragen der Boote zur nahegelegenen Gersprenz (darin hatten wir damals an den Schleusen schon gewisse Routine), In-See-Stechen und gemütliches Paddeln unter Ausnutzung der flussabwärts ja vorhandenen Strömung bis nach Stockstadt …… aber da haben wir das Problem! Was aufgrund besagter Strömung auf dem Hinweg noch sehr angenehm ist, erweist sich auf der Rückfahrt als Bumerang, da man hierbei gegen die Strömung ankämpfen müsste. Nein, das möchten wir uns nicht geben – vor allem nicht nach opulentem Mahl und dem einen oder anderen Bierchen.
Und da bis dato noch kein Mechanismus erfunden wurde, mit welchem die Strömung eines Flusses wie bei einem Förderband oder einer Rolltreppe einfach in die Gegenrichtung umgeschaltet werden kann, bleibt hinsichtlich der Gersprenz-Paddelei der Wunsch Vater des Gedankens.
Also werden wir nach alter Gründerväter Sitte wieder das Fahrrad benutzen, wobei uns in dieser Hinsicht in jüngster Vergangenheit das Wetter zweimal einen Strich durch die Rechnung gemacht hat und wir auf den ÖPNV umsteigen mussten. Wenn dies nun wieder der Fall sein sollte, müssen wir uns auch keine Gedanken machen, da von Münsters Ostbahnhof nach Stockstadt sehr gute Bahnverbindungen bestehen.
Es sei außerdem noch darauf hingewiesen, dass sich das Ziel in Bayern befindet, Pass- oder Visumpflicht bei der Einreise aber nicht besteht. Aufgrund der Erfahrungen unseres letzten Aufenthaltes im dortigen Ausland vor zwei Jahren in Wenigumstadt können wir damals nicht dabei gewesenen Kameraden mitteilen, dass die dortige Bevölkerung aufgrund der räumlichen Nähe zu Hessen unsere Kultur und Sprache nahezu vollständig übernommen hat und einer Verständigung deshalb nichts im Wege steht.
Dass dies bei Bayern oft problemlos von statten geht, kann man sehr gut am Beispiel unseres aus dem viel tieferen Bayern zu uns eingewanderten Freundes Hans E. sehen. Auch er ist unserer Sprache mächtig, ist stubenrein und auch ansonsten vollständig domestiziert.
Gut, kommen wir abschließend zu den wichtigen Tourinfos! Wir treffen uns auch dieses Mal wieder pünktlich um 10 Uhr morgens bei Rainer R. in der Borkumer Straße, um dort zunächst einen Begrüßungsschoppen und evtl. einen kleinen Frühstückshappen (Spenden sind willkommen!) zu uns zu nehmen.
Pünktlich um 11.30 Uhr wollen wir dann zur - so Wettergott will - Radtour aufbrechen, welche unter Berücksichtigung einer Trinkpause pünktlich um 13.30 Uhr am Ziellokal enden soll.
Nach einem hoffentlich angenehmen Aufenthalt bei Speis, Trank und viel Dummgeschwätz erfolgt dann gegen Abend die Rückfahrt, welche - oh Wunder! - in entgegengesetzter Richtung erfolgen wird.
Den Abend verbringen wir dann wie gewohnt bei Rainer R. bei - wir haben dann ja den ganzen Tag fast nichts getrunken und gegessen - Bier und Pizza.
Also, liebe Faßbierfreunde! Strömet herbei und erlebt in unserer lustigen Gemeinschaft einen unterhaltsamen und unvergesslichen Tag bei hoffentlich bestem Wetter. Das wünscht sich


Eure Reiseleitung

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