Vorwort

Liebe Fahrtteilnehmer!



Es sind derzeit schon verrückte Zeiten. Und damit meine ich nicht, dass ich dieses Jahr die Begrüßung schreibe. Das lässt sich ganz einfach dadurch erklären, dass Alex in diesem Jahr den Beitrag zum Mehrtagesausflug verfasst hat und ich dafür die Begrüßung übernommen habe.

Nein - mit „verrückt“ meine ich vielmehr das, was sich so die letzten Monate alles um die Corona-Krise ereignet hat. Kneipen haben geschlossen (auch unsere Stammtischkneipe), Konzerte finden nicht statt, Ausflüge in größeren Gruppen sind nicht möglich, man ist angehalten, zu Hause zu bleiben … alles Dinge, wo man vor ein paar Wochen noch gesagt hätte: „Sowas gibt‘s ja gar nicht!“. Nun ja - das gibt es halt doch, wie wir nun alle eines Besseren belehrt wurden.

Ebenso muss man feststellen, dass es sich mit den Einschränkungen auch einigermaßen leben lässt. Das sah anfänglich erst mal nicht so vertrauenserweckend aus. Zwar hatten die Behörden mehrfach darauf hingewiesen, dass es keine Versorgungsengpässe geben wird, aber das hat die ganzen geistigen Tiefflieger, von denen es in diesem Land leider dann wohl doch etliche Hunderttausende zu geben scheint, nicht davon abgehalten, sich mit Nudeln, Dosenravioli und Klopapier einzudecken, um anschließend dann im Internet Panik über die Lieferengpässe zu verbreiten, die man durch das eigene Verhalten doch selbst herbeigeführt hatte.

Bei diesem Verhalten ist wohl eher der Wunsch Vater des Gedanken, dass sich nun bitte auch die befürchteten Engpässe einstellen sollen, damit man sich denjenigen, die leer ausgegangen, sind überlegen fühlen kann - nach dem Motto: „Ich hab‘ es euch ja gleich gesagt und im Internet stand doch...“, anstatt sich eingestehen zu müssen, dass man nur ein Aluhutträger mit fragwürdigem Sozialverhalten ist.

Nun ja, das Schlimme ist, dass die Krankenkassen und damit die Allgemeinheit dann auch noch für die Behandlungskosten aufkommen müssen, wenn sich in den nächsten Jahren zeigen wird, dass viele Menschen unter „NuRaviKlo“ leiden - einer Krankheit, die durch einseitige Ernährung aus Nudeln, Ravioli und Klopapier hervorgerufen wird.

Nicht unerwähnt soll aber bleiben, dass sich die Menschen in diesem Land im Rahmen der Krise zu einem Volk der Bäcker und Konditoren entwickelt haben. Anders kann ich mir nicht erklären, wo sonst die Unmengen von Mehl aus den Supermarktregalen hingekommen sein sollen.

Kommen wir nun aber zu den Faßbierfreunden! Nachdem sich abgezeichnet hatte, dass eine Maitour, wie wir sie die letzten Jahrzehnte zelebriert hatten, nicht coronakonform sein würde, fiel die Entscheidung, das Zusammentreffen virtuell abzuhalten und im Anschluss jedem die Möglichkeit zu geben, seine eigene Maitour zu machen, was einige auch taten.

Als schwacher Trost blieb, dass es am Ersten Mai mal wieder regnete und wir somit wieder vor langwierigen Diskussionen gestanden hätten, ob wir die Tour nun mit dem Fahrrad oder mit Öffis und zu Fuß durchführen sollen. Ganz davon abgesehen wäre es auch schwierig geworden, eine Gaststätte zu finden.




Ab dem 16.03.2020 konnten wir uns wegen der Corona-Pandemie nicht mehr
körperlich zum Stammtisch treffen. Die Alternative hieß „Online-Stammtisch“,
was für diese Situation eine sehr gute Lösung war.


Das sieht jetzt (Stand 20.06.2020, 23:59 Uhr) ganz anders aus. Die Maßnahmen sind gelockert, Kneipen, die die Durststrecke finanziell überlebt haben, sind wieder geöffnet und der 5. Juli ist ein Termin im Sommer, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, gedeihliches Radlerwetter zu haben. Klar könnte sich die Situation bis dahin natürlich auch zum Negativen verändern. Die Maßnahmen könnten wieder verschärft worden sein oder die Restaurants würden kein Essen mehr servieren, weil alle Fleischfabriken zugemacht werden mussten. Welch Überraschung - wer konnte schon ahnen, dass Arbeiter, die tagsüber in gekühlten Räumen Schweine zersägen und abends auf engstem Raum zusammenleben, anfällig für Coronaviren sein könnten. Aber wollen wir mal den Teufel nicht an die Wand malen. Denken wir positiv und gehen einfach mal davon aus, die Tour findet wie geplant statt.

Diesmal führt uns die Tour mal wieder nach Dreieichenhain. Dort haben wir uns bei der „Haynerwirtin“ (nicht „Hoinerwirtin“) angemeldet. Wer sich schon mal im Vorfeld schlau machen möchte, was ihn dort erwartet, kann das unter http://www.haynerwirtin.de machen.

Der Tagesablauf folgt dem klassischen Muster:


Fast genau ein Vierteljahr später - am 15.06.2020 - ließen es die Lockerungen
der Corona-Beschränkungen zu, dass wir uns im „Alt-Münster“ endlich
wieder „richtig“ treffen konnten - wegen der Infektionsgefahr jedoch
zunächst noch ohne die obligatorischen Bruderküsse.


Noch eine Anmerkung zur Terminfindung: Leider ließ es sich nicht vermeiden, in die Sommerferien auszuweichen. Mit dem 5. Juli hofft die Reiseleitung einen Termin ausgewählt zu haben, der den meisten passt. Leider passte er nicht allen, sodass dieses Jahr Fahrtteilnehmer, die in der Vergangenheit durch Konstanz bei der Teilnahme geglänzt haben, nicht dabei sein können. Das ist bedauerlich, aber leider nicht vermeidbar. Nächstes Jahr ist hoffentlich alles wieder normal.

Also dann: Bleibt gesund, haltet Euch munter!


Viele Grüße
Euer Reiseleiter Rainer R.


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