Vorwort

   

Wohlan, die Zeit verging im Flug,

Es ist bald wieder Mai.

Entstaubet euren Fassbier-Krug,

Und strömet all’ herbei!“

Wir wollen an dieser Stelle nicht dem Geleit vorgreifen und Rainer, unserem Stammtisch-Pöt, ins Handwerk pfuschen, sondern mit diesem Vierzeiler zum Ausdruck bringen, dass man es kaum glauben kann, dass ein weiteres Jahr vergangen ist und wir wieder unmittelbar vor unserer Maitour - der nunmehr 37. ihrer Art - stehen.

Und genau aus diesem Grunde begrüßen wir nicht nur alle Fahrtteilnehmer, sondern auch alle Abonnenten sowie alle sonstigen Leser jeglichen Geschlechts, also egal, ob ihr euch gerade als Männchen, Weibchen, Eichhörnchen, Handkäse oder Sonstiges fühlt. Ob hierzu künftig eine entsprechende vorherige Abfrage zwecks genehmer Anrede in unserer Leserschaft erfolgt, wird innerhalb der Redaktion diskutiert, ist aber noch nicht endgültig entschieden …

Wie bereits erwähnt, starten wir heuer zu unserer 37. Maitour - eine Zahl, die keine Besonderheit darstellt. Genauso wenig gibt es irgendwelche weiteren Jubiläen zu zelebrieren: Diese Fahrtenbroschüre erscheint zum 36. Mal, zum allmontaglichen Stammtisch treffen wir uns seit nunmehr 33 Jahren und auch sonst sind keine besonders markanten Jahreszahlen hinsichtlich des einen oder anderen Stammtisch-Meilensteines zu verzeichnen. Gut, dass wir im vergangenen Sommer zum 20. Male zur Buchscheer nach Frankfurt gefahren sind, um dort dem uns als Faßbierfreunden eigentlich wesensfremd erscheinenden Apfelweingenuss zu frönen, sei hier zwar erwähnt, ist aber darüber hinaus kein besonderes Datum.

Besonders waren hingegen die vergangenen drei Jahre, in deren Verlauf die Corona-Pandemie nicht nur das Leben auf dem ganzen Erdenball, sondern auch das Geschehen innerhalb unseres Stammtisches gehörig auf den Kopf gestellt hatte. Zweimal konnten wir nicht am Maifeiertag selbst zu unserer Maitour aufbrechen und mussten diese in den Sommer verschieben. Mehrfach erlebten wir Phasen, in denen wir uns nur virtuell am PC-Bildschirm oder Smartphone zum Stammtisch treffen konnten.

Was man aber hierbei erkennt: Wir kamen trotz alledem zusammen! Und dass dies nicht am gewohnten Termin oder am gewohnten Ort geschah, wer letzten Endes völlig egal. Unserer gelebten Gemeinschaft taten die Umstände keinen Abbruch. Es war im Gegenteil eher so, dass wir im Zusammenhalt gestärkt aus dieser außergewöhnlichen Phase hervorgingen. Besonders zeigte sich dies bei unserer letztjährigen Maitour, als doch tatsächlich 13 Kameraden mit von der Partie waren und am Zielort, dem Umstädter Brauhaus, sogar noch unser Ehrenmitglied Jörg R. zu uns hinzustieß.

Jetzt, da die Pandemie offensichtlich „fertig hat“ und wieder eine gewisse Normalität eingekehrt ist, richten wir einen kurzen Blick zurück auf die vergangenen Monate sowie auf jene, die in näherer Zukunft vor uns liegen.

Abgesehen von Maitour und Regensburg-Fahrt, welche in dieser Postille ausführlich gewürdigt werden, erlebten wir wieder eine abwechslungsreiche Sommerstammtisch-Freiluftsaison incl. o.a. Buchscheer-Trip. Weitere Highlights im Sommer waren zum einen Heiko H's Gartenparty anlässlich seines 50. Geburtstages, bei welcher der Gastgeber mal wieder alle Register zog, um seine Gäste erstklassig zu unterhalten und zu verpflegen. Lediglich die Auswahl des DJs ließ zu wünschen übrig … auch wenn dieser aus unseren eigenen Reihen stammt.



Frei nach Badesalz: „Äbbelsche, Bembelsche! Äbbelwoi, Hals enoi!“ -
die Faßbierfreunde in der Buchscheer.

Zum anderen war da noch das 150jährige Jubiläumsfest der Freiwilligen Feuerwehr auf dem inzwischen auch schon altehrwürdigen Festplatz am Feuerwehrgerätehaus. Dass wir überhaupt nochmal ein solches sich über vier Tage erstreckendes Zeltfest in unserer Gemeinde erleben durften, hatten die wenigsten zu träumen gewagt. Zu sehr hatten sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten die äußeren Bedingungen zur Durchführung einer solchen Großveranstaltung zum Negativen verändert. Sei es nun die Bereitschaft zur Verrichtung von Diensten nahezu an jedem Tag oder auch nur das Urlaubnehmen am Montag, um dem traditionellen Zeltfrühschoppen beizuwohnen.

Und da wären wir auch schon an dem Punkt, der uns auf den Plan rief: Wir wollten diese Tradition nämlich mit zelebrieren und waren überrascht, ein sehr gut gefülltes Festzelt vorzufinden. Auch wenn wir selbst zu Beginn und über den Tag hinweg nur eine Stammbesetzung, bestehend aus einer Handvoll Kameraden, waren, gesellte sich im Tagesverlauf mal der eine und mal der andere Stammtischbruder hinzu. Am Abend und vor allem am folgenden Morgen wusste man, was man „geleistet“ hatte ... auch wenn einer der Kameraden bereits am späten Nachmittag sein ganzes Tages-Soll erfüllt hatte …

Beste Stimmung beim Frühschoppen im Festzelt der Freiwilligen Feuerwehr.
Unser Mitglied Joachim H. wurde hier von seinem Namens-Double vertreten.

Wenn wir schon beim Festefeiern sind, darf natürlich jenes der DJK anlässlich ihres 100jährigen Bestehens hier nicht unerwähnt bleiben - ein Fest, das nicht minder erfolgreich, wenn nicht sogar noch besser war! Diese Jubiläumsveranstaltung war eine perfekte Verbindung von Zelebration und Präsentation - denn man feierte und zeigte sich auf sympathischste Art und Weise.

Dass wir als Faßbierfreunde hier Dienst verrichteten, war für uns natürlich eine Selbstverständlichkeit, sind doch nahezu alle Stammtischbrüder sowieso DJK-Vereinsmitglieder. Außerdem ist auch die Vereinsgaststätte seit Anbeginn unserer Tage unser Stammtischlokal. Der Dienst im Zapfwagen hat uns jedenfalls viel Spaß gemacht.


100 Jahre DJK - nach getaner Arbeit sollst du trinken!


Unsere Winterhalbjahr-Veranstaltungen, als da wären Laternchen-Trinken, Weihnachtsstammtisch und Wanderung zwischen den Jahren, konnten im letzten Jahr allesamt wieder im normalen Rahmen, also in keinster Weise durch Covid 19 eingeschränkt, durchgeführt werden. Und auch an Rosenmontag konnten unsere närrischen Kameraden sich endlich wieder in die Dieburger Straßenfastnacht stürzen … wobei Corona hier dann doch noch ein Wörtchen mitredete. Im Vorfeld hatte dieser elende Virus nämlich unseren Kameraden Bernd dahingerafft, nachdem dieser sich drei Jahre erfolgreich dessen Zugriff entzogen hatte. Als etatmäßiger Rosenmontags-Straßenfastnachter fehlte er hierbei erstmals seit Menschengedenken.

Und auch ziemlich bald nach Beendigung des närrischen Treibens hatte Dietmar G. nicht nur einen Aschermittwochskater, sondern zusätzlich eine Covid 19-Infektion. Ob dies wohl auf die vermehrten Körpernahkontakte in den prall gefüllten Dieburger Fastnachtslokationen zurückzuführen war? Man wird es wohl nie genau erfahren ...


Rosenmontags-Mummenschanz in der „Kleinen Galerie“ in Dieburg

Die letzte Stammtischveranstaltung, die wir hier zurückblickend betrachten, ist auch jene, mit der wir den Blick in die nähere Zukunft beginnen, nämlich unsere Generalversammlung vor wenigen Wochen. Neben den ewigen, immer gleichen Vorstandswahlergebnissen wurde hier nämlich unser Ziel für die diesjährige Mehrtagesfahrt festgelegt … wobei wir als Terminus hierfür künftig eher den Begriff „Wochenendausflug“ verwenden sollten. Das ist angesichts der regelmäßig gewählten Fahrtdauer von Freitag bis Sonntag wohl passender.

Jedenfalls entschieden wir uns dazu, dieses Jahr - Achtung! - nach Münster zu reisen! Geographisch Minderbemittelte werden nun denken, dass die Faßbierfreunde, die ja schon öfters mit ziemlich abgefahrenen Aktionen aufhorchen ließen, unter maximaler Minimierung der Reisestrecke einfach in ihren Heimatort reisen würden, um Fahrtkosten zu sparen und den so freigewordenen Betrag in großzügige Suites im „Kaisersaal“ investieren zu können. Sehenswürdigkeiten gäbe es mit dem ehemaligen historischen Hallenbad, dem Rathausbrunnen und der Ruine des ehemaligen Amendt-Kiosks am Hochhaus ja auch zu besichtigen. Letztere hat übrigens sehr aussichtsreiche Chancen für die Aufnahme in das UNESCO-Weltkulturerbe. All jene, die in erdkundlichen Angelegenheiten etwas bewanderter sind, werden erkannt haben, dass es sich bei unserem Reiseziel um die gleichnamige Großstadt im nördlichen Westfalen handeln muss. Dort wollten wir schon seit langem mal hinfahren, um zu schauen, ob es dort genauso schön wie in unserem Münster ist!

Wanderung zwischen den Jahren - die Schnapsbar ist eröffnet!

Nun gut! Kommen wir nun zum eigentlichen Anlass dieses Schriftstückes, und zwar zu unserer Maitour, die uns dieses Mal nach Erzhausen führen wird. Dies ist ein Ort, den wir am 1. Mai bisher noch nicht angesteuert hatten und in welchen so mancher Faßbierfreund noch nie einen Fuß gesetzt haben dürfte, liegt diese Siedlung doch abseits der Reisepfade, die der gemeine Münsterer gewöhnlich zu nutzen pflegt.

Rein routentechnisch wird die Strecke derer ähneln, welche wir anno 2015 befuhren, als wir ins unmittelbar nördlich gelegene Egelsbach radelten. Damals wie heute hatte bei der Zielwahl unser Kamerad Racer, der schließlich in eben jenem Egelsbach seinen Lebensunterhalt verdient, seine Finger im Spiel. Unser Ziellokal wird „Matis Waldlust“ sein - eine Gaststätte, welche nicht nur direkt am Ortseingang liegt, sondern auch am Radschnellweg Darmstadt-Frankfurt UND an der S-Bahn-Haltestelle. So wäre schon mal gewährleistet, dass wir bei schaurigem Schauerwetter auch mit der Bahn zum Ziel gelangen könnten, was wir natürlich nicht hoffen möchten! Das Wetter darf auch gerne besser als damals in Egelsbach sein, als wir zwar mit dem Rad dorthin fuhren, es aber grau und kalt war und teilweise auch Handschuhe zum Einsatz kamen.

Wer sich im Vorfeld schon ein wenig mit dem Ziellokal auseinandersetzen will, kann dies gerne auf der Homepage https://www.restaurant-matis.de tun.

Treffen wollen wir uns wieder traditionsgemäß um 10 Uhr in der Frühe bei Rainer R. in der Borkumer Straße. Neben einem ersten Schluck Bier wird natürlich wieder ein zünftiges Frühstück - bestehend aus dieser oder jener Wurstvariante - gereicht, damit uns keiner vom Fleisch fällt. Vegan sind bei uns jedenfalls nur die Backwaren und der Senf.

Die Reiseleitung wäre hocherfreut, wenn sie wie im Vorjahr wieder Faßbierfreunde in großer Zahl zur Maitour begrüßen könnte. Kommt also herbei und macht uns glücklich!


Eure Reiseleitung


Gesehen in Regensburg: Wer würde hier schon gerne einkaufen???


Dann schon eher hier in Racers Laden auf der „Regensburger Dult“ -
de „Berschde-Wick“ aus Dibborsch wäre stolz auf ihn!


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