Vorwort

 Liebe Fahrteilnehmer!


Nachdem wir in den vergangenen drei Jahren diese Seite mit der ausgiebigen Würdigung der unterschiedlichsten Stammtischjubiläen gefüllt haben, fehlt uns dieses Mal ein entsprechender Aufhänger, mit dem wir dieses Grußwort hätten einleiten können. Aus diesem Grunde beschränken wir uns an dieser Stelle auf die Betrachtung der jüngeren Vergangenheit und einen kleinen Ausblick in die Zukunft, wobei unsere kurz bevorstehende 13. Maitour natürlich einen Schwerpunkt bilden soll.

Wie man der in diesem Heft enthaltenen "Chronik 1998/99" entnehmen kann, wurden die Faßbierfreunde 1987 Münster in den vergangenen zwölf Monaten durch eine regelrechte Hochzeits-Hysterie erschüttert, die zur Zeit noch anhält und erst Anfang Juli ihr - zunächst vorläufiges - Ende finden wird. Natürlich stellt sich nun die Frage nach den Ursachen dieses Trends und den daraus resultierenden Konsequenzen für unseren Stammtisch.

Die Gründe für dieses Verhalten sind unterschiedlichster Natur während der eine bestrebt ist, seine silberne Hochzeit möglichst noch vor Erreichen des Rentenalters feiern zu können, zwingen den anderen biologische Prozesse, zu denen er jedoch selbst erst den Anstoß gegeben hat, zu diesem folgenschweren Schritt. Wieder andere heiraten vermutlich aus Neugier, Abenteuerlust oder auch aus Langeweile. Bei einigen soll sogar Liebe im Spiel gewesen sein.

Es ist im Endeffekt jedoch vollkommen gleich, welche Gründe den gemeinsamen Gang zum Standesamt ausgelöst haben, denn das Ergebnis ist für unseren Stammtisch in jedem Falle gleich: Es findet eine Hochzeit statt, aufgrund derer vom Bräutigam gemäß § 8 unserer Stammtischsatzung, welcher die Verhängung von Strafen regelt, Unmengen von Bier eingefordert und im Gegenzug - so gebietet es die Anstandspflicht - dem Brautpaar ein standardisiertes Präsent seitens des Stammtisches überreicht wird.

Das traditionelle Bereithalten eines durchgeschüttelten Fäßchens mit Grohe-Bier, das der Bräutigam mit Hilfe eines eingefetteten Zapfhahnes - wie wir zumeist vergeblich hoffen - feucht-fröhlich anstechen muß, soll an dieser Stelle auch nicht vergessen werden. Es ist in diesem Zusammenhang jedoch von geringerer Bedeutung.

Die Tatsache, daß wir in diesen Wochen und Monaten mit einer erhöhten Eheschließungshäufigkeit konfrontiert werden, bringt als unmittelbare Folge nun mit sich, daß wir einerseits drohen, in einem Biersee geradezu zu ertrinken, während andererseits über unseren Stammtischfinanzen ein Damoklesschwert in Form der jederzeit möglichen Einlösung der in diesen Tagen nun verstärkt an die Hochzeitspaare überreichten Einheitsgeschenkgutscheine, die zum Besuch eines Musicals berechtigen, schwebt. Dieser Zustand der Ungewißheit in Bezug auf den Zeitpunkt der Gutscheineinlösung birgt für unseren Stammtisch die Gefahr der plötzlichen Zahlungsunfähigkeit. Verschärft hat sich diese Situation zudem noch seit jenem phänomenalen Samstagabend während unserer letztjährigen München-Fahrt (siehe hierzu auch den Reisebericht in dieser Ausgabe), als unser Kassenwart aufgrund unseres gigantischen Bierkonsums einen vierstelligen Rechnungsbetrag zu begleichen hatte.

Um diesen Mißstand zu beseitigen, müssen wir unser Hauptaugenmerk nun auf unsere beiden Haupteinnahmequellen richten. Zum einen wären dies die verhängten Strafgelder, z.B. für verspätetes Erscheinen am Stammtisch, welche in den letzten Jahren enorm angestiegen sind und zum anderen die Beträge, die wir während Junggesellen-Abschieds- oder auch Mehrtagesfahrten als Obolus für eine Gemeinschaftskasse einsammeln, wobei der nach Beendigung der Fahrt verbleibende Restbetrag unserem Stammtischkapital zufließt.

Gerade bei der letzgenannten Geldquelle zeigen sich für unseren Stammtisch enorme Finanzierungspotentiale auf, die weiter ausgeschöpft werden sollten. Aus diesem Grunde wäre es nun eine Überlegung wert, anläßlich der nächsten Junggesellen-Abschiedstour einen etwas erhöhten Beitrag von den Fahrtteilnehmern einzuziehen, denn eines müßte jedem klar sein: Je mehr wir am Anfang einsammeln, desto mehr bleibt am Ende für die Stammtischkasse übrig!

Nun gut! Unser Stammtisch wird auch diese Phase des Vermählungswahns überstehen, zumal eine Ende dieses Tuns in den Reihen unseres Stammtisches abzusehen ist, denn von denen, die momentan noch ledig sind, sind die einen noch viel zu jung zum Heiraten, während die anderen hierzu schon zu alt sind!

Wir wollen unseren Blick nun auf ein etwas erfreulicheres Thema richten, und zwar auf unsere diesjährige Maitour. Nach den positiven Erfahrungen des vergangenen Jahres, als wir uns erstmals nicht an irgend einer mit Wasser gefüllten Mulde in freier Wildbahn niederließen, sondern auf der Dieburger Moret die gastronomischen Dienstleistungen des dortigen Festveranstalters in Anspruch nahmen, soll unsere nun kurz bevorstehende Fahrt einen ähnlichen Verlauf nehmen. Wie im letzten Jahr wollen wir uns wieder pünktlich um 1100 Uhr  treffen, wobei der Treffpunkt dieses Mal nicht bei Michael F., der sich am 1. Mai leider im Urlaub befindet, sondern bei Rainer R. sein wird. Von dort wollen wir frohgelaunt nach Dudenhofen fahren, wo wir uns am Waldfestplatz "Gänsebrüh" kulinarisch verwöhnen lassen können. Nach der Rückkehr am frühen Abend wollen wir den Tag bei Rainer R. mit Gaudi, Spaß und Schabernack ausklingen lassen.

Da eben gerade das Stichwort "ausklingen" gefallen ist, wollen wir die Gelegenheit nutzen, dieses Grußwort an dieser Stelle enden zu lassen und allen Teilnehmern an der diesjährigen Maitour recht viel Vergnügen sowie viel Flüssigkeit von innen und wenig Flüssigkeit von außen zu wünschen.
 

Eure Reiseleitung

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