Lyrik und Kurzprosa

Zum Geleit

Ich glaub', ich werd' nicht mehr gescheit,
Das Jahr ist schnell vergangen.
Es ist schon wieder an der Zeit,
Mit dem Geleit nun anzufangen.

Im letzten Jahr hab' ich - ganz schlau,
Nur Unsinn hier gedichtet.
Ich schrieb - Ihr wisst's noch ganz genau,
Vom Bier - und was es an so richtet!

D'rum könnte ich - das wär' doch was,
Das Gleiche wieder machen.
Das wär' für Euch ein Riesenspaß,
Ihr hättet wieder was zu lachen.

Ich bin mir aber nicht so sicher,
Ob ich das machen soll.
Zu schreiben hier von Binding, Licher,
Ich glaub', das wäre nicht so toll.

Es hieße dann: "Dem fällt nichts ein,
Für's Maitourheft-Geleit!
Der schreibt nur Nonsens hier hinein,
Ist der noch ganz gescheit?"

Dies möchte ich jedoch vermeiden,
D'rum schreib' ich seriös,
Auf diesen blütenweißen Seiten,
Und keiner ist mir bös'!

Ich muss nur noch das Thema wählen,
Für's heutige Gedicht.
Doch was soll ich nur erzählen?
Mein Gott! Ich weiß es wirklich nicht!

Das Radgestrampel in den Mai,
Wurd' zu oft schon erwähnt.
"Wald, Feld, Flur, Tümpel, Sauferei",
Ich merk' schon wie Ihr gähnt!

Und auch die ganzen Hochzeitsfeiern,
Wurden mehrfach durchgekaut.
Ich hab' genug von all' den Freiern,
Die Sache ist doch längst verdaut!

D'rum spare ich nun meine Zeit,
Und wend' mich an den Rainer.
Soll der's doch schreiben - das Geleit,
Denn außer dem kann's keiner!
 

Euer Mitbruder Alex S.


 
 
 

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