Geschichte

Maitour 2002 - nach Langen

 Als sich vor Jahresfrist am Vorabend des ersten Maientages eine große Zahl an Fassbierfreunden traditionsgemäß beim „Rock in den Mai“ der SG Promillestaffel einfand, waren diese bezüglich der bevorstehenden Maitour mit gemischten Gefühlen behaftet. Die ganzen Tage zuvor war die Witterung mehr als angenehm, doch die Prognosen der Wetterpropheten ließen für den 1. Mai nichts Gutes erahnen. Ungemütliche Temperaturen und so mancher Schauer könnten den Maifeiertagsausflüglern das Leben schwer machen. Die obligatorischen 12-15 Krüge Bier, die man im Laufe des Abends wie jedes Jahr zur mentalen Einstimmung auf die Maitour zu sich nahm, wollten wegen dieser meteorologischen Unwägbarkeiten dann auch nicht so recht munden. Am nächsten Morgen dann, als man voller Nervosität den Rollladen in die Höhe zerrte, um einen Blick ins Freie zu erhaschen, zeigte sich, dass die Wetterexperten mit ihren Prognosen leider recht behalten hatten. Der Himmel war wolkenverhangen und die dunkel-glänzende Färbung des Straßenasphalts zeugte davon, dass es wohl geregnet haben muss. Dennoch fanden sich 14 Fassbierfreunde bei Rainer R. ein und begannen sofort damit, über die Art und Weise der Durchführung der Maitour zu diskutieren. Genauer gesagt ging es bei der ganzen Debatte darum, ob man mit dem Fahrrad oder aber mit der Bahn zum Zielort Langen anreisen solle. Die allmächtige Reiseleitung zog sich deshalb in die Roßkopfschen Wohngemächer zurück, um über die weitere Vorgehensweise zu beraten. Nach einem mehrminütigen Meinungsaustausch war man zu der Entscheidung gekommen, die Maitour wie gewohnt auf dem Sattel eines Drahtesels zu bewältigen. Also trat man vor das versammelte Fassbiervolk und gab eine entsprechende Regierungserklärung ab.

Dieses Votum traf allerdings nicht bei allen Untertanen auf die erhoffte Gegenliebe und so bildete sich eine aus drei Kameraden bestehende Opposition, die partout nicht mit dem Rad fahren, sondern das schützende Dach eines Zugabteil über ihren zarten Häuptern wissen wollte. Lauten Rufen der fahrradfahrbereiten Mehrheit nach Konsequenzen für diese Meuterei erteilte die Reiseleitung eine Absage und sah deshalb auch von der Verhängung der Fassbieracht ab.

Die verbliebenen elf Maitourausflügler machten sich sodann bei ungemütlichen Temperaturen auf den Weg Richtung Langen. Auf einer Anhöhe bei Messel unterbrachen wir unsere Fahrt zum Zwecke einer ersten Partydosenentleerung. Irgendwie wollte uns das Bier bei der kühlen Witterung nicht so recht schmecken, sodass wir während der Bewältigung der Reststrecke nur noch ein weiteres Fäßchen verbrauchten. Was eventuelle Regenfälle angeht, hatten wir jedoch Glück, denn wir gelangten trockenen Körpers zu unserem Ziel - der „Scheuer im Mühltal“ bei Langen. Bei diesem „Mühltal“ - nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Gemeinde bei Darmstadt - handelt es sich um ein Naherholungsgebiet, in welchem sich unter anderem auch die vorgenannte Lokalität befindet.

Eigentlich wollten wir uns im dortigen Biergarten niederlassen, doch dieser war wegen der schlechten Witterung nicht geöffnet. So nahmen wir den im Innern der zu einer urigen Gaststätte umgestalteten Scheune an unserem zuvor reservierten Tisch Platz, wo wir unsere bereits eingetroffenen Bahnfahrer begrüßen konnten.

Da wir von der anstrengenden Fahrt doch etwas ausgemergelt waren, labten wir uns an den angebotenen kulinarischen Köstlichkeiten und genossen in der Folgezeit so einige Runden Fassbier. Nun ja! Was soll man nun noch weiter berichten? Es wurde noch eine ganze Weile dummes Zeug geredet, bis man dann gegen 17 Uhr zur Heimfahrt aufbrach.

Als wir dann zu Hause ankamen entschieden wir kurzerhand, die abendliche Abschlussveranstaltung nicht wie geplant bei Rainer R. sondern bei Thomas Löbig in der Wiesenmühle durchzuführen, weil man in der dortigen Garage nicht zu sehr der schlechten Witterung ausgesetzt ist. Wir orderten bei der „Pizzeria Romana“ sofort Pizzen in großer Zahl, da wir zwar noch keinen großen Hunger hatten, wohl aber wussten, dass an einem solchen Feiertag in den vorabendlichen Stunden jede Menge Trottel - also auch wir - der Meinung sind, entweder dort essen zu gehen oder aber etwas zum Beißen zu bestellen. Jedenfalls mussten wir dann auch weit über eine Stunde bis zur Auslieferung der Ware warten! In der Zwischenzeit vertrieben wir uns die Zeit mit der traditionellen Auflösung des Maitourrätsels. Michael L. konnte zum Sieger gekürt werden und wurde hierfür mit einer Flasche edlen Birnenbrandes belohnt. Am anderen Ende der Rangliste fand sich unser Freund Thomas W. wieder. Auch er wurde von der Reiseleitung mit einem angemessenen Preis bedacht. Ihm wurde die ehrenvolle Aufgabe übertragen, des montags am Stammtisch eine Runde Bier zu spendieren - ein Auftrag, für den ihn so mancher Kamerad sicher sehr beneidet hat!

So! Jetzt komme ich wieder an den Punkt, wo ich nicht mehr so recht weiß, was ich schreiben soll, weil sich die letzten Augenblicke unserer Maitouren immer so sehr ähneln und ich Probleme habe, den gleichen Vorgang zum zigsten Male mit anderen Worten zu beschreiben. Ich muss nämlich noch folgende Dinge unterbringen:

- Pizza essen

- noch das eine oder andere Bier trinken

- heimgehen

Wundert Euch also nicht, wenn Euch der folgende Satz sehr bekannt vorkommt, aber es muss nun mal sein:

„Nachdem wir unsere Pizzen verspeist hatten und noch das eine oder andere Bier getrunken hatten, machten wir uns dann so gegen 22.00 Uhr auf den Weg nach Hause.“

So! Diesen Satz werde ich in Zukunft an dieser Stelle immer verwenden!

Macht’s gut!

 

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