Vorwort

 

Liebe Fahrtteilnehmer!

Wir freuen uns außerordentlich, Euch zu unserer 24. Maitour nach Jügesheim begrüßen zu können

Es ist überhaupt nicht leicht, an dieser Stelle jedes Jahr die richtigen Worte für das Maitour-Grußwort zu finden. Dieser traditionell unser Maitourheft eröffnende Artikel ist in etwa so etwas wie der Bericht zur Lage der (Fassbier-)Nation mit einem Resümee bezüglich des abgelaufenen Fassbierjahres sowie einem Ausblicke auf die Ereignisse der nahen Zukunft aus Stammtischsicht. Es ist also durchaus gefragt, etwas Ernsthaftes niederzuschreiben - eine Sache, die uns normalerweise nicht so leicht fällt.

Vor allem ist schwer, jedes Jahr aufs Neue etwas zu den im Großen und Ganzen immer gleichen Veranstaltungen zu schreiben - vor allem, wenn sich gegenüber dem Vorjahr hier nichts wesentlich Anderes zugetragen hat. Auch steht in diesem Jahr kein Jubiläum an - das haben wir erst im nächsten Jahr. Die diesjährige Maitour ist die 24. ihrer Art - können wir daraus vielleicht etwas Sinnvolles konstruieren? Wofür steht die Zahl 24? Unweigerlich kommt einem da Heiligabend in den Sinn, doch können wir hier keinen Bezug zu uns, den Faßbierfreunden, herstellen (der Weihnachtsstammtisch findet nämlich schon am 23. statt J). Allenfalls können wir unseren Mitgliedern vorschlagen, gemeinsam mit ihren evtl. vorhandenen Kindern für die Vorweihnachtszeit einen Adventskalender mit den Gruppenbildern aller 24 Maitouren zu basteln.

24 - dies war früher auch die Anzahl der 0,33er Pils-Flaschen in einem Bierkasten - insofern war diese Zahl dann doch ein alltäglicher Wegbegleiter von uns Faßbierfreunden. Weil nun aber oftmals nur noch 20 Flaschen in solchen Kästen Platz finden, verliert sich jedoch hier der aktuelle Bezug.

Da mir sonst jedoch nix mehr zur 24 einfällt, habe ich halt mal das Internet, genauer gesagt „Wikipedia", bemüht. Dort steht dann Folgendes zu lesen:

„Die Vierundzwanzig (24) ist die natürliche Zahl zwischen 23 und 25. Sie ist gerade."

Also das hätte mir jetzt auch ein vollkommen Bekloppter sagen können! Vielleicht gibt der nachfolgende Satz etwas mehr her:

„Die Zahl ist das Doppelte der Zwölf (Das sind ja völlig neue Erkenntnisse!), der Grundzahl des Duodezimalsystems (Was ist denn das jetzt? Wahrscheinlich nichts, was uns hier weiterhilft!) und im mythologischen Sinne ein Symbol von Vollständigkeit."

Ha! Jetzt haben wir’s! Der letzte Teil dieses Satzes liefert uns die Message, die wir gesucht hatten:

Die 24 als Symbol der Vollständigkeit! Diejenigen, die bisher an allen Maitouren teilgenommen haben - ich glaube, es bedarf keiner besonderen Erwähnung mehr, um welche Recken es sich hierbei handelt - erklimmen mit ihrer diesjährigen 24. Teilnahme die Stufe zur absoluten Vollkommenheit. Normalerweise müssten Sie danach dann keine weitere Maitour mehr bestreiten, weil für sie dann nichts Neues mehr kommen wird und sie diesbezüglich als allwissend gelten.

Wie ihr Euch jedoch sicher denken könnt, werden sie dies sicher nicht tun und weiter mit Euch durch die Lande radeln, damit ihr von deren unermesslichem Erfahrungsschatz profitieren könnt. Sie erwarten von Euch auch keine Sonderbehandlung, es reicht völlig, wenn Ihr sie mit „Oh großer Herr und Meister" anredet und dabei Euer Haupt nach unten neigt.

Maitour 2005 - Entspannung über der Gersprenz

An dieser Stelle können wir nun eine Brücke zu unserer diesjährigen Generalversammlung am 29. März schlagen, weil das Thema „Maitourteilnahme im Jahr 2011" Gegenstand eines Antrages war. Ihr habt richtig gelesen: „2011"! Was ist der Grund, dass noch vor der jetzigen Maitour die des nächsten Jahres bei der Generalversammlung behandelt wurde? Nun, es dürfte einigen bekannt sein, dass im nächsten Jahr die Feiertage des ersten Halbjahres, beginnend mit Fastnacht und endend mit Fronleichnam, so spät liegen, wie wir alle es wohl noch nicht erlebt haben. Beim Studium der entsprechenden Termine entdeckten die beiden Stammtischbrüder Andreas M. und Heiko H., dass Ostern, das Fest der erhöhten Cholesterinwerte, erst am letzten Aprilwochenende ist und demnach der turnusgemäß eine Woche später gelegene Weiße Sonntag auf den 1. Mai fällt.

Dies ist isoliert betrachtet zunächst einmal nichts Schlimmes. Als die beiden jedoch nach intensivem Studium der Geburtsurkunden ihrer Nachkommenschaft die Gewissheit erlangten, dass jeweils einer ihrer Sprösslinge just in besagtem Jahr sich im kommunionfähigen Alter befindet, befiel sie plötzlich ein Gefühl der Lähmung und Beklommenheit.

Sakrament!", schimpften die beiden - denn genau darum handelte es sich bei der Kommunion ja bekanntlich. Besonders Andreas M., einer aus der Phalanx der drei „unfehlbaren" Maitourteilnehmer, wurde ab Erlangung dieser Erkenntnis von schweren Panikattacken gequält. Sollte es ihm gerade im Jahre unserer Jubiläumsfahrt nicht möglich sein, mit seiner 25. Maitourteilnahme zu brillieren? Quasi ganz nach dem Motto: „Kurz vor dem Klo in die Hose geschissen"?

Nein, nein und nochmals nein!", schwor er sich. Das anfängliche Vorhaben eines kollektiven Austrittes der Familie aus der katholischen Kirche zwecks Umgehung der Kommunionpflicht wurde nicht ernsthaft weiter verfolgt, so dass nur die Alternative blieb, am Termin der Maitour zu „drehen".

Schnell konnte er Heiko dafür gewinnen, zur Stammtisch-Generalversammlung einen Antrag zu stellen, in welchem das Begehren geäußert wurde, die Maitour 2011 doch bereits am Samstag, den 30.04.2011 stattfinden zu lassen, damit man doch auch an dieser teilnehmen könne.

Als dann der Tag der Entscheidung gekommen war, hatte sich Heiko bereits klammheimlich in den Urlaub verabschiedet und auch Andreas, der eigentlich willens war zu erscheinen, um sein Ansinnen nochmals mündlich vorzutragen, musste seine Teilnahme an der Generalversammlung absagen, da er aus lauter Nervosität Durchfall bekommen hatte und deshalb förmlich an der Klobrille festklebte - ein Malheur, der eigentlich eher zu Heiko gepasst hätte, doch wer weiß, wie es diesem zur gleichen Zeit an seinem Urlaubsort erging….

Maitour 2007 - Gute Stimmung an der Haxenmühle

Jedenfalls war die Furcht der beiden unbegründet, denn in einem Akt der Großherzigkeit beschloss die Generalversammlung einstimmig, den Antrag anzunehmen - natürlich unter der Voraussetzung, dass die beiden angehenden Kommunionkinder auch tatsächlich sonntags und nicht bereits samstags abends an der Reihe sind.

Was wurde sonst noch in der Generalversammlung beschlossen? Zum einen wäre da die Festlegung auf die Rheinmetropole Köln als Ziel unserer diesjährigen Mehrtagesfahrt - wobei der Begriff „Wochenendausflug" aufgrund der Dauer der Trips der letzten Jahre eher angebracht ist. Stattfinden soll diese Fahrt erneut im frühen Herbst, weil da die Chance auf „gedeihliches Wetter", wie Rainer R. es immer so schön formuliert, größer ist. Bezüglich des Fahrtprogramms kann zum jetzigen, noch recht frühen Zeitpunkt noch nichts Konkretes vermeldet werden. Gerüchte, wonach zwei ausgedehnte abendliche Ausflüge ins benachbarte Düsseldorf durchgeführt werden sollen, kann man jedoch getrost ins Reich der Fabel verweisen.

Was die Wahlen des Vorstandes angeht, kann man eigentlich nichts Neues vermelden, da dieser bereits seit 20 Jahren mit Ausnahme des stellvertretenden Kassenwartes in unveränderter Zusammensetzung den Stammtisch führt.

Ha! Da hätten wir ja doch ein Jubiläum in diesem Jahr! Es ist nicht nur so, dass die seit 1990 ununterbrochen amtierenden Vorstandsmitglieder ihre 20jährige Regentschaft feiern können, wir können außerdem den 20. Geburtstag unserer Stammtischsatzung, die am 01.01.1990 in Kraft trat, und gleichzeitig den unseres in dieser Satzung verankerten montaglichen Stammtisches begehen.

Aus gewisser Hinsicht könnte man diesen damaligen Zeitpunkt als die eigentliche Geburtsstunde unseres Stammtisches betrachten, kehrten durch die in Kraft getretene Stammtischsatzung und den Montagsstammtisch (der keinesfalls durch die wenige Monate zuvor in der damaligen sowjetischen Besatzungszone durchgeführten Montagsdemos inspiriert wurde) eine gewisse Ernsthaftigkeit, Verbindlichkeit und Regelmäßigkeit ein.

Gegenüber der Zeit zuvor sah man sich nun jeweils einmal wöchentlich in der DJK-Gaststätte und vor allem die aktiven Mitglieder waren durch die satzungsgemäßen Anwesenheitspflichten gehalten, auch anwesend zu sein. Heute, 20 Jahre später, kann man feststellen, dass dieser montagliche Stammtisch sich für uns Faßbierfreunde als eminent wichtig erwiesen hat, da man auch heute noch - in einer Zeit, da man aufgrund vielfältiger anderer Verpflichtungen nur noch wenig Zeit hat - einen festen Termin hat, an dem man seine Stammtischkameraden treffen kann. Gäbe es diesen Termin nicht, würde man den einen oder anderen monatelang nicht sehen und es wäre auch fraglich, ob wir, die Faßbierfreunde 1987 Münster, überhaupt noch existieren würden.

Freuen wir uns nun also darüber, dass es uns noch gibt und kommen nun endlich zu unserer diesjährigen Maitour, die uns dieses Mal nach Jügesheim bzw.nach „Giesem", wie die dortigen Ureinwohner zu sagen pflegen, führen wird. Nachdem wir uns in den letzten Jahren eher in die Himmelsrichtungen Westen, Süden und Osten orientiert haben, wollen wir nun mal wieder einen Trip in den mehr oder weniger hohen Norden wagen.

Das Ziel dort soll die unweit des dortigen Wasserturms befindliche Wolfsschlucht sein. Aber keine Angst: Es ist dort nicht mit bissigen Begegnungen mit den hierzulande ja ausgerotteten Vorfahren der Hunde zu rechnen. Auch ein Aufeinandertreffen mit dem allseits bekannten „Willi-Wolf", der uns dann vor Ort zum Weintrinken verführen könnte, ist ziemlich ausgeschlossen. Bei der Wolfsschlucht handelt es sich vielmehr um eine Gaststätte mit Außenterrasse - kurzum: Genau, das, was wir für unsere Zwecke brauchen! Dass dieser Lokalität zudem ein Hotelbetrieb angeschlossen ist, war für uns bei der Auswahl des Zieles eigentlich uninteressant, wobei nach den Erfahrungen des Vorjahres in unseren Reihen durchaus Bedarf bestehen könnte, anstelle eines Nickerchens auf der harten Tischplatte eine solches in einem der dortigen Zimmer abzuhalten. Doch dies dürfte für diesen kurzen Zweck zu teuer sein und die stundenweise Anmietung von Schlafmöglichkeiten ist eher in einer anderen Branche als in dieser üblich.

Wer möchte, kann sich vorab schon einmal auf der Homepage

www.zur-wolfsschlucht.de

mit unserem diesjährigen Maitourziel vertraut machen und insbesondere die Speisen- und Getränkekarte studieren.

Ansonsten wollen wir zu guter Letzt noch darauf hinweisen, dass wir uns am Samstag, den 01.05.2010 um 10 Uhr bei Rainer R. in der Borkumer Straße treffen wollen. Dort wollen wir nach dem Bieranstich dann rechtzeitig starten, damit wir dieses Jahr endlich mal pünktlich - nämlich um 13 Uhr - an unserem reservierten Tisch im Ziellokal Platz nehmen können.

 

Bis dann!

Euer Mitbruder Alex S.

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