Maitour
2017 nach Dudenhofen – "Petrus wir finden das jetzt nicht mehr lustig!"
Der
Grund dafür, warum das so ist, liegt auf der Hand: Zum dritten Male
innerhalb der letzten vier Jahre fand der für das Wetter zuständige
Apostel Gefallen daran, uns zum Maibeginn mit erbärmlichen
Wetterbedingungen zu piesacken.
Nachdem
es während der letzten drei April-Wochen beständig saukalt war,
aber kein Tropfen vom Himmel fiel, öffneten sich am ersten Mai genau
20 Minuten vor 10 Uhr die Himmelsschleusen und es begann zu regnen -
ein Zustand, der sich im weiteren Tagesverlauf nicht ändern sollte. Aber
was sollte man sagen? “Die Natur braucht’s!” …. es war ja
seither so trocken.
Rainer
hatte jedenfalls gleich die Sitzgelegenheiten von der Terrasse nach
drinnen geräumt und aufgrund der meteorologischen Faktenlage gab es
auch keinen Grund für Diskussionen, ob wir nicht eventuell doch mit
dem Fahrrad aufbrechen könnten.
Wer
war eigentlich dabei im letzten Jahr? Nun, erfreulicherweise waren
wir wieder zu zwölft und somit zwei Mann mehr als im Vorjahr.
Besonders erwähnenswerte Teilnehmer waren
-
Heiko H., der es schaffte, lediglich zehn Minuten zu spät zu
kommen, was für ihn absoluter Rekord war
-
Andreas M., der aufgrund vorabendlicher Vorglühaktivitäten
verschlafen hatte und deshalb verspätet erschien
-
Alexander P., der erfreulicherweise pünktlich zum Aufbruch
von seiner Frau herantransportiert wurde
-
Stefan R., wegen seiner giftgrünen Softshelljacke an diesem Tag
nur “Flip” genannt
Nach
ausgiebigem Frühgeschoppe, bei welchem sich besonders Letztgenannter
sehr ins Zeug legte, starteten wir gegen 12 Uhr zum Fußmarsch
Richtung Münsters Hauptbahnhof. Auf halber Strecke kam Heiko H.
auf die Idee, bei sich zu Hause doch noch das eine oder andere
Schnapsfläschchen als Wegzehrung mitzunehmen. Der Umstand, dass
niemand zuhause war und er auch keinen Schlüssel mit sich führte,
stellte für ihn jedoch keinen Hinderungsgrund bezüglich der
Umsetzung seines Vorhabens dar. Er holte sich eine Leiter und stieg
über ein nicht ordnungsgemäß verschlossenes Fenster in sein Haus
ein - gut, dass außer ihm das bisher sonst noch niemand versucht
hat…..

D´r Zooch kütt noch nit!
Am
Bahnhof angekommen posierten wir zunächst noch für das Gruppenbild
bevor wir in den Zug einstiegen, welcher mit zweiminütiger
Verspätung Richtung Ober-Roden startete. “Was sind schon 2
Minuten?”, sinnierten wir mehr oder weniger gleichgültig und
labten uns an Heikos Schnapsproviant. Aber genau diese 2 Minuten
waren dann entscheidend dafür, dass uns die S-Bahn, welche wir in
Ober-Roden Richtung Dudenhofen besteigen wollten, vor der Nase
davonfuhr.
Es
galt nun, die 30 Minuten bis zum Eintreffen der nächsten S-Bahn
möglichst sinnvoll zu überbrücken, wobei uns diesbezüglich das
direkt am Bahnhof gelegene, gut bürgerliche Lokal “Aspava Döner”
(Spaß!) ins Auge fiel.
Als
wir zu zwölft die Dönerbude betraten, hat sich der Wirt bestimmt
gedanklich die Hände gerieben, als er sich ausmalte, nun 12
Drehspießfleischportionen zu verticken - allerdings vergeblich.
Unser vornehmliches Ansinnen war es nämlich, eine Runde Flaschenbier
zu uns zu nehmen. Lediglich unser Konsum-King Heiko hatte wohl etwas
Mitleid mit dem Gastgeber und bestellte einen Riesenteller Pommes mit
Ketchup …... als ob wir gleich in Dudenhofen nichts zu essen
bekommen würden!
Nachdem
wir uns alles einverleibt hatten ging es dann zum Zug und wir fuhren
zu unserem Zielort Dudenhofen weiter. Hier stand nun ein längerer
Fußmarsch quer durch den ganzen Ort an, welcher vom Großteil des
Teilnehmerfeldes recht zielstrebig in Angriff genommen wurde.

Wärmende Spirituosen gegen die Kälte auf dem Hinweg.....
Lediglich
eine kleine Nachhut, bestehend aus Andy M., Heiko und Flip, hatte
nichts Besseres zu tun, als unterwegs - im wahrsten Sinne des Wortes
- Nebenkriegsschauplätze zu eröffnen. In der Annahme, dass in
Dudenhofen - vor allem bei diesem Regenwetter - sowieso nichts los
ist, genehmigten sie sich mitten auf der Straße eine Schnapsrunde
und wurden dabei von einer unerwartet heranfahrenden Pkw-Fahrerin
angehupt. Als Zeichen seines Missfallens für dieses Verhalten
träufelte Flip der ungestümen Kraftfahrerin die letzten Tropfen
seiner Spirituose auf die Motorhaube, was diese wiederum zu wildem
Aktionismus bezüglich der Benutzung ihres Mobiltelefons bewegte.
Vermutlich wollte sie die Polizei anrufen, was unsere Kameraden zum
Verlassen des Tatorts bewegte - wer hätte gedacht, dass der Titel
des 1983er Rodgau Monotones-Albums “Fluchtpunkt Dudenhofen”
einmal einen solch aktuellen Bezug haben würde?
Im
Lokal “Kaminstube” pünktlich um 13.30 Uhr angekommen - trotz
Bahn-Verspätung - verließen gerade die letzten Besucher das Lokal,
sodass wir den ganzen Laden für uns hatten…..gut, dass wir
reserviert hatten :-)
So
konnten wir in aller Ruhe unser Essen bestellen und eine erste Runde
Bier genießen. Unserem Freund Flip war der zuvor beschriebene
Straßenverkehrskonflikt offenbar so auf den Magen geschlagen, dass
er außerstande war, das von ihm georderte Schnitzel zu essen.
Stattdessen
zog er es vor, mehrmals die Toilette aufzusuchen, um dort frische
Luft zu schnappen. Die Situation mit dem herrenlosen Schnitzel wurde
von den übrigen Kameraden insofern gelöst, dass sie selbstlos in
einer gemeinschaftlichen Aktion eben jenes verzehrten.

.....und auch auf dem Rückweg.....
Um
16 Uhr machten wir uns dann auf den komplikationslosen Rückmarsch
zum Bahnhof Dudenhofen und konnten dann genauso problemlos zurück
nach Münster fahren.
Da
es noch recht früh am Tage war, wollten wir im “Pilsstübchen”
im Münsterer Bahnhofsviertel noch ein Bierchen trinken, doch zu
unser aller Verwunderung hatte dieses geschlossen. Also marschierten
wir weiter Richtung Rathausplatz, an welchem das Restaurant “Zum
Löwen” just an diesem Tage aufgrund eines Pächterwechsels
Wiedereröffnung feierte. Das war für uns Aufforderung genug, das
Lokal zu betreten und mit den neuen Wirtsleuten das freudige Ereignis
zu feiern.
Zu
diesem noch frühen Zeitpunkt waren wir übrigens die ersten und auch
die einzigen Gäste und ähnlich wie dem Döner-Griller in Ober-Roden
erging es auch dem hiesigen Besitzer, da wir lediglich etwas zu
trinken orderten. Jedenfalls sah es schon etwas merkwürdig aus, da
wir zu elft an einer üppig mit Bestecken und Gläsern eingedeckten
Tafel saßen und jeder lediglich ein Glas Pils vor sich stehen hatte.

.....Ergebnis: "Die Behandlung hat angeschlagen!"
“Zu
elft?”, wird sich der aufmerksame Leser jetzt sicher denken, denn
eigentlich waren wir doch zwölf Kameraden, die sich auf Maitour
befanden. Die Mengenangabe ist dennoch richtig, da Flip sich vor
Betreten des Lokals wortlos von der Gruppe entfernte und auf eigene
Faust weiter marschierte. Ob er unterwegs den einen oder anderen
Pkw-Fahrer anhielt, um mit diesem ein Schnäpschen zu trinken, ist
bis heute nicht zweifelsfrei geklärt worden.
.....er kam, sah, und stieg auf Cola um!
Im
Anschluss zogen wir dann weiter Richtung “El Cuervo” - ein Lokal,
in welchem dann doch etwas mehr los war, als in den vorher besuchten
Kneipen. Dennoch fanden wir einen Platz für uns alle und verweilten
bei einer Runde Bier und zwei Runden Cuba Libre doch etwas länger
dort.
Als
dann das Abendprogramm unserer Maitour, bestehend aus nochmaliger
Nahrungsaufnahme, Quiz-Auflösung und abschließendem Palaver, rief,
brachen wir Richtung Rainer auf - nicht aber, ohne unterwegs in der
Pizzeria “Girasole” schon mal einige Partypizzen zu ordern. Dann
ging es geschwind weiter Richtung Borkumer Straße, denn wir wollten
ja vermeiden, dass die Pizza schneller vor Ort ist, als wir selbst.
Nach
erfolgter Ankunft und alsbaldiger Verköstigung verlebten wir noch
einen sehr geselligen Abend mit guter Musik, anspruchsvollen
Unterhaltungen und feinem Humor. Das Quiz wurde übrigens von Andreas
P. gewonnen - einem Kameraden der zum gleichen Zeitpunkt der
Vorjahresmaitour nur noch körperlich anwesend war und nun quasi wie
Phönix aus der Asche triumphieren konnte. Er hatte genau wie Bernd
K. das Kreuzworträtsel im Maitourheft vollständig gelöst und
setzte sich gegen diesen dann im Stechen durch.
Um
0 Uhr hatten alle dann genug und gingen um viel Eindrücke bereichert
nach Hause - mit Regenschirm natürlich, denn es regnete immer noch!