Geschichte

Maitour 2019 nach Nieder-Modau -
Sommer, Sonne, Eierkuchen!


Der Bericht über die Vorjahres-Maitour wartet dieses Mal mit einem Novum auf! Erstmals wurde er über ein Jahr nach der entsprechenden Maitour verfasst - Corona machte es (leider) möglich! Deshalb sind die äußeren Bedingungen beim Schreiben nun völlig andere: Man sitzt nicht an kalten Spätwinter- bzw. Frühfrühlingstagen im dunklen beheizten Wohnzimmer, sondern kann an warmen Spätfrühlings- bzw. Frühsommertagen auf dem sonnenbeschienenen Balkon darüber sinnieren, was während jener Maitour Mitteilenswertes geschah.
Zu dieser trafen sich 10 Kameraden um 10 Uhr bei Rainer R. - wie passend, allerdings dürfen es künftig auch gerne wieder ein paar mehr Teilnehmer sein. Wettermäßig hatten wir es endlich mal wieder sehr gut erwischt, denn neben Sonnenschein pur waren uns frühsommerliche Temperaturen vergönnt, die nachmittags die 20-Grad-Marke leicht überschritten. Ein Wermutstropfen war allerdings die Tatsache, dass unser Gastgeber und Maitourteilnahme-Dauerbrenner Rainer erstmals nicht mit zur Maitour aufbrechen konnte - die Gesundheit seines Vaters ließ dies leider nicht zu. Umso anerkennenswerter war es, dass er uns zumindest nun beim Beginn und später auch nach der Maitour bei sich zuhause in gewohnter Manier Unterschlupf gewährte.
Als weitere Ausfälle waren Michael B. (weilte mal wieder in Andalusien), Dietmar G. (hatte Leistenprobleme und musste deshalb bei sich selbst Hand anlegen) und Christoph H. (hatte sich in den Finger geschnitten - aber offenbar nicht beim Haareschneiden) zu verzeichnen. Zumindest teilkompensiert wurde dies durch die Teilnahme der beiden Kameraden Michael L. und Joachim H., welche nach vielen Jahren zur Freude aller wieder mal mit von der Partie waren.


O’zapt is‘“ mit Flouger-Bier

Da unser Logistiker Andy B. wieder in vorbildlicher Art und Weise aktiv war, indem er seine Sitzgarnitur zur Verfügung stellte und auch das Tourbier besorgte, konnten wir nach dem Fassanstich wie gewohnt im Sitzen auf ein gutes Gelingen anstoßen. Die dargereichten Frühstücksspeisen ließen auch keine Wünsche übrig: Weck, Brot, Dosen- und Fleischwurst, Käse, Senf der schärfsten Art - alles bestens!
Für das Abrunden des Mahls mit Süßspeisen zeichnete mal wieder Heiko H. verantwortlich, indem er uns im Gegensatz zum Vorjahr nicht mit Schokoladen-Hasen, sondern -Weihnachtsmännern beglückte. Wer jetzt meint, dass uns Heiko da mit altem abgelaufenem Kram abgespeist hat, dem sei gesagt, dass er uns im vorigen Jahr tatsächlich Schoko-Osterhasen spendierte - allerdings vom Jahr zuvor! Insofern war das mit den Weihnachtsmännern, Jahrgang 2018, ja schon mal ein Fortschritt……



Heiko hatte wieder mal seinen Naschschrank ausgemistet - und sich offenbar
untenrum eingenässt… (oder ist es nur ein Schatten?)

Nach einem ungewöhnlich kurzen Frühschoppen mussten wir bereits um 11 Uhr zur Tour aufbrechen. Racer hatte nämlich um 13.30 Uhr im Darmstädter-Hof in Nieder-Modau reserviert und er gedachte, diese Deadline unbedingt einzuhalten. Ansonsten wäre nämlich die dortige Küche zwecks Mittagspause bereits geschlossen worden und wir hätten nichts zum Essen bekommen. Also trieb er uns unnachgiebig wie ein Sklaventreiber an, zunächst in Richtung Altheim, dann vorbei an der dortigen Sporthalle unter Passage einer dort gegenüber gelegenen Schikane, an welche sich der Autor dieser Zeilen nur sehr ungern erinnert, Richtung Dieburg. Die ehemalige Kreisstadt wurde dann der Länge nach durchquert, um dann über die B26 hinweg nach Groß-Zimmern zu gelangen - im Landkreis bekannt als Ort der Dichter und Denker …. Alexander P., seines Zeichens Erlebnis-Pädagoge an der dortigen Gesamtschule, wird dies aus eigener Erfahrung sicher bestätigen können...wobei es in erster Linie für ihn selbst ein „Erlebnis” sein dürfte, an der Bildungsanstalt dieses Ortes zu unterrichten!
In der Groß-Zimmerner „Grünen Mitte” ließen wir uns unter dem Bemühen, die auf dem angrenzenden Spielplatz spielenden Kinder nicht zu erschrecken, nieder und stachen die erste der beiden mitgeführten Partydosen an. Aber auch hier währte der Aufenthalt nicht besonders lange. Racer hatte immer noch die imaginäre Peitsche in der Hand und nötigte uns, zunächst das Fass möglichst schnell zu leeren und dann wieder die Sattel zwecks Weiterfahrt zu besteigen.


Wie immer liebevoll hergerichtet und dekoriert: unsere Maitour-Vespertafel

So fuhren wir weiter, passierten den Zimmerner Golfplatz unter Absolvierung der ersten Bergwertung, welche kurz vor Zeilhard endete, durchquerten dann eben jenes Zeilhard, um im Anschluss nach Dilshofen zu gelangen. Dilshofen? Ja, genau…. Dilshofen! Jenen Ort dürften einige unserer Leser bis dato nicht gekannt haben und auch so manch letztjähriger Mitradler war sicherlich zum ersten Male dort vor Ort. Deshalb nun zur Erläuterung: Dilshofen ist sozusagen das komplette Gegenteil einer Mega-Stadt wie Tokio, Shanghai oder Sao Paolo, da es lediglich aus drei Bauernhöfen und vier Wohnhäusern besteht. Daher ist diese Siedlung gut überschaubar und für eilige Touristen zwecks Sightseeings schnell abzuarbeiten.
So sind auch wir innerhalb einer Minute durch die Häuserreihe hindurch gefegt und hatten dabei alles Sehenswerte gesehen. O.k., wir hätten zwecks eingehenderem Studium Halt machen können, um dort nebenbei unser zweites Fässchen zu trinken, aber erstens hätten wir ja dann nichts mehr für die Rückfahrt übrig gehabt (ein Hoch auf brühwarmes Schüttelbier!) und zweitens wäre uns unser großer Antreiber Racer ins Genick gesprungen, der sein großes Ziel „Pünktliche Ankunft am Ziel” keinesfalls aus den Augen verloren hatte.


Zwischenstopp in Groß-Zimmern

Also ging es weiter durch hügeliges Gelände, bis wir die den südlichen Ortsrand von Ober-Ramstadt erreichten und dort vorbei an der mächtigen Modautalsperre in eben jenes Mittelgebirgstal einbogen. Unser Wahl-Schwarzwälder Bernd K. war im Vorfeld der letztjährigen Tour durch entsprechende Hinweise im Maitourheft neugierig auf dieses Wasserbauwerk geworden, weil er dieses noch nicht kannte. Ja, so sind sie, die jungen Kameraden! Ziehen in die weite Welt hinaus, kennen infolgedessen jeden Grashalm im Schwarzwald, aber die geographischen Reize unserer Heimat sind ihnen völlig fremd!
Die letzte Etappe führte uns dann nach Nieder-Modau zu unserem Ziellokal „Darmstädter Hof Zum Schaller”, wo wir um - Achtung! - 13.15 Uhr ankamen. Das hatten wir nun von der Hetzerei, wir waren 15 Minuten zu früh! Glücklicherweise hatte dies keine negativen Folgen für uns, denn im Biergarten war der schöne für uns reservierte Tisch mit Sonnenschirm - sehr hilfreich aufgrund des am Standort fehlenden Schattens - bereits bezugsfertig.



Gerade angekommen beim „Schaller“ - noch ist die Tischplatte leer…

Dass wir außerdem unser zweites mitgeführtes Bierfässchen im Kühlhaus des Lokals zwischenlagern und somit wieder auf eine passable Trinktemperatur für den Genuss auf der Rückfahrt bringen konnten, war ein weiteres Highlight. Sowas hatten wir vorher noch nie erlebt…wir hatten seither allerdings auch noch nie danach gefragt!
An dem lauschigen Plätzchen saßen wir dann vier Stunden bei bester Witterung, aßen und tranken gut und parlierten über die mehr oder weniger wichtigen Dinge des Lebens. Dass die Gaststätte zwischenzeitlich Mittagspause gemacht und geschlossen hatte, merkten wir nur daran, dass wir vorübergehend ganz allein im Biergarten saßen. Wir hatten vorher aber genug Bier bestellt, um diesen Zeitraum undurstig zu überbrücken.
Als sich der Biergarten langsam wieder füllte, war es für uns an der Zeit, den Rückweg in Angriff zu nehmen und da jetzt wieder andere Menschen außer uns zugegen waren, nutzten wir die Gelegenheit, einen von diesen zu nötigen, das obligatorische Gruppenbild von uns aufzunehmen.


doch ein paar Stunden später treten ernste Erschöpfungssymptome auf.


Der Rückweg führte uns dann durch Ober-Ramstadt und von dort über den Hügel direkt nach Roßdorf - Dilshofen ließen wir rechts liegen, das kannten wir ja schon. Hinter Roßdorf ging es dann auf den Tannenkopf - das ist der Hügel auf welchem die beiden Roßdörfer Windkraftanlagen stehen - und weil wir dort eine Schutzhütte erspähten, wählten wir diese als Rastpunkt aus, um unsere zweite, gut gekühlte Partydose vollständig mit Luft zu füllen.
Dort saßen wir also im Schutze der Schutzhütte, die uns in dem Moment aber vor nichts schützen musste. Es regnete nicht, wegen Windwurf mussten wir uns auch keine Sorgen machen und Eiswurf der Windräder war wegen der aktuellen Witterung noch weniger zu befürchten. Zumindest konnte uns so auch kein Eichhörnchen aufs Hirn scheißen!

Als das Fässchen leer war, zeigte der Chronometer 18.45 Uhr an, es war also schon recht spät und mit letzter Kraft machten wir uns auf den Restweg, der uns über Groß-Zimmern/Waldeck, durch Dieburg und dann letzten Endes wieder nach Münster führte, wo wir um 20 Uhr bei Rainer eintrafen.
Dieser wartete mit Überraschungsgast Dietmar G. bereits sehnsüchtig und biertrinkend auf uns, weil er nach seinem Bekunden doch etwas hungrig war. Dies hatte er mit uns gemein und so orderten wir flugs einige Partypizzen bei „Girasole”, welche vollständig verzehrt wurden.
Weil es doch schon recht spät war und die anstrengende Tour nun ihren Tribut zollte, lösten wir die Versammlung alsbald auf und alle gingen mit den Eindrücken einer gelungenen Maitour nach Hause.

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