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Stammtischleben
in der Corona-Zeit - oder:
„Was
machen kontaktfreudige Kameraden in
kontaktarmen
Zeiten?“
Wenn
du diese Zeilen liest, befinden wir uns am Ende des Monats April,
weil kurz darauf unsere traditionelle Maitour ansteht…
Doch
ist das tatsächlich so? Konnte man bis einschließlich des Jahres
2019 dem einleitenden Satz bedenkenlos zustimmen, zeigte uns das Jahr
2020, dass Planungen und das Aufrechterhalten von als gegeben
angesehenen Gewohnheiten ein Stück weit einfach Glückssache sind.
Die Corona-Pandemie hat seit dem vergangenen Jahr nämlich so
ziemlich alles auf den Kopf gestellt, was für uns alle als „in
Stein gemeißelt“ angesehen wurde, sei es nun im Berufs-, Familien-
oder Freizeitleben, wobei letzteres auch unser Tun und Wirken als
Stammtisch beinhaltet.
Neben
nahezu allen unserer Aktivitäten war natürlich auch unser
Premium-Event „Maitour” insofern betroffen, dass wir sie in den
Monat Juli verschieben mussten und infolgedessen unser Maitourheft
auch erst kurz vor diesem Termin veröffentlicht wurde. So viel zu
der am Anfang darnieder geschriebenen Aussage, dass wir uns gerade am
Ende des Monats April befinden!
Als
ich in diesem Februar damit begann, diesen Text zu verfassen, war
diesbezüglich nämlich überhaupt nichts klar. Aufgrund der nach wie
vor grassierenden Corona-Pandemie wussten wir damals nicht, wann und
wie unsere 2021er Maitour über die Bühne gehen kann und ihr in den
unbeschreiblichen Lesegenuss dieser Zeilen kommt!
Wie
wir mit dieser nun schon seit über einem Jahr bestehenden Unklarheit
im Hinblick auf unsere Stammtischaktivitäten umgegangen sind, möchte
ich mit diesem chronologischen Rückblick auf die betreffende
Zeitperiode darlegen. Um es vorwegzunehmen: Es war allen Unbilden zum
Trotz ein bemerkenswertes Fassbierjahr mit tollen Events!
Doch
beginnen wir nun mit der Rückschau auf die vergangenen Monate!
Januar 2020
Der
Januar ist aus FBF-Sicht traditionell ein eher ereignisarmer Monat.
Am aufregendsten in diesem unwirtlichen Wintermonat ist immer das
Suchen und das Festlegen eines Ausweichlokals für unseren
Montagsstammtisch, weil die DJK-Gaststätte fastnachtssitzungsbedingt
in diesem Zeitraum bekanntlich geschlossen hat. Letzten Endes kommen
dann sowieso immer nur paar Hanseln (wenn überhaupt!) zum
auserkorenen Lokal, während die in der deutlichen Mehrzahl
befindlichen anderen ihre bei der wochenendlichen DJK-Sitzung
erlittenen „Wunden” lecken und auf der heimischen Wohnzimmercouch
vor sich hin stinken.
Ansonsten
war der im chinesischen Wuhan gerade aus den Startlöchern kommende
COVID-19-Virus noch weit weg. Der Begriff „Corona” als virale
Bedrohung war allenfalls denjenigen geläufig, die regelmäßig
Nachrichten schauten oder Zeitung lasen (komisches Wort…ist aber
die korrekte Vergangenheitsform des Verbs „lesen”!). Für alle
anderen, also diejenigen, die über ihr TV-Gerät ausschließlich
zweifelhafte Privatfernsehformate wie z.B. „Der Bachelor”,
„Dschungelcamp” oder „Bauer sucht Frau” konsumieren, war
„Corona” damals allenfalls eine mexikanische Biermarke.
Genauso
war es zu diesem Zeitpunkt mit heute omnipräsenten Begriffen wie
„Inzidenz”, „R-Wert”, „Lockdown” oder
„Systemrelevanz”...hätte man uns damals gefragt, wer
„systemrelevant” ist, wären uns da allenfalls Bierbrauer,
Gastwirte und Getränkemarktbetreiber eingefallen!
Februar 2020
Der
klassische Fastnachtsmonat! Während wir uns als Stammtisch nun auch
schon vor 21 Jahren mit unserem finalen Kappenabend aus diesem
Geschäft verabschiedet haben, ist ein Großteil aus unserer Mitte
nach wie vor in der DJK-Fastnacht aktiv. Am Rosenmontag war
traditionell wieder eine Gruppe unserer besonders närrischen Narren
in Dieburg unterwegs, um dort Mummenschanz zu treiben.
Corona
war zu diesem Zeitpunkt - Stichwort „Landkreis Heinsberg” -
inzwischen in Deutschland angekommen, wurde aber noch nicht so recht
als Bedrohung wahrgenommen - wohl deshalb, weil man mit solchen
Gefährdungslagen in unseren Breiten bisher keine Erfahrung hatte.
Man war eher noch belustigt darüber, dass in Wuhan unter Einsatz
einer - im wahrsten Sinne des Wortes – „Hundertschaft” an
Baggern ein Krankenhaus aus dem Boden gestampft wurde.
März 2020
Es
war der 2. März, als unser bis dato letzter Stammtisch am Stammtisch
in der DJK-Gaststätte stattfinden sollte - was uns zu diesem
Zeitpunkt aber in keinster Weise bewusst war. Mit einer Mischung aus
Amüsiertheit und Fassungslosigkeit sinnierten wir über die
einsetzenden Hamsterkäufe hinsichtlich Toilettenpapier, Nudeln, Mehl
und Dosenravioli.
Andreas
M. berichtete völlig konsterniert, dass ein Lehrerkollege der
Alfred-Delp-Schule den äußerst irrsinnigen Vorschlag gemacht hatte,
die Schule wegen Corona komplett zu schließen und beschloss diese
Mitteilung mit der Aussage, dass dieser doch nicht „ganz sauber”
sei. Alle Anwesenden nickten zustimmend.
Nun,
ein Jahr später, haben sich unsere Erfahrungen und Einsichten zu
diesem Thema nicht unwesentlich verändert….
Eine
Woche später, am 9. März, fand unsere damalige Generalversammlung
in der alten Kegelbahn der DJK-Halle statt. Erste Kameraden
berichteten darüber, dass sie nun im „Home-Office” seien - auch
so ein Begriff, der einem in letzter Zeit inflationär um die Ohren
gehauen wird! Die während der Versammlung beschlossene
Mehrtagesfahrt nach Regensburg und der avisierte Grillnachmittag im
Sommer wurden coronabedingt bis zum heutigen Tag nicht durchgeführt.
Die
Generalversammlung sollte bis zum heutigen Tage das letzte Treffen
unseres Stammtisches in der DJK-Halle sein, weil kurz darauf alle
Gastronomiebetriebe schließen mussten. Da die Schließung zunächst
nur für den Monat März gelten sollte, setzten wir unseren
Stammtisch bis dahin erstmal aus.
Nachdem
sich am ersten Montag der Schließungszeit jeder zuhause ein Bier
öffnete und dies per Foto-Dokument über unseren Telegram-Verteiler
an alle Mitbrüder offenbarte, wurden eine Woche später daraus
bewegte Bilder, und das auch noch live. Unser Kamerad Heiko H. machte
nämlich den Vorschlag, sich zu einem Video-Meeting zu treffen und
richtete einen entsprechenden Zugang ein.
Dies
war die Geburtsstunde unseres „FBF-Online-Stammtisches”, der es
uns seit über einem Jahr - nur durch die Sommeraktivitäten
unterbrochen - ermöglicht, in ständigem Kontakt zu bleiben.
Ein
anderes Mitglied sah bei der Auswahl der Plattform für unsere
Meetings jedoch noch Verbesserungspotential und erkor deshalb
„Freifunk München” mit der Jitsi Meet-App als neuen Anbieter
aus. Dem Vorschlag folgend blieben wir bis dato dieser Plattform
treu. Seltsam nur, dass der Anstoßgeber hierfür seitdem nicht mehr
am Online-Stammtisch gesehen wurde.
April 2020
Die
in diesem Monat alles überlagernde Frage, die seitens der
Reiseleitung geklärt werden musste, lautete:
„Was
machen wir mit unserer Maitour?”
Es
zeichnete sich nämlich schon Anfang April ab, dass wir unsere
Maitour nicht würden durchführen können, zumindest nicht in der
gewohnten Form. Also trafen sich die Reiseleitungsmitglieder zu einer
langwierigen Online-Konferenz, die
lediglich
zum
Zwecke
des „Candy Crush”-Spielens kurz unterbrochen wurde, und rangen
sich zu einer Entscheidung durch. Wie diese aussah, ist im Folgemonat
nachzulesen.
Mai 2020
Die
Maitour am 1. Mai fand nicht statt - erstmals nicht wegen schlechtem
Wetter, sondern wegen besagter weltweiter Pandemie. Stattdessen
trafen wir uns zu einem geselligen Online-Frühschoppen – siehe
Bild unten. Die eigentliche Maitour wurde vorerst auf einen späteren
Zeitpunkt im Jahresverlauf verschoben. Näheres kann dem
entsprechenden Bericht an anderer Stelle in dieser Broschüre
entnommen werden.
Juni
2020
Hosianna,
endlich war es wieder so weit: Ab Mitte Juni durften die Gaststätten
wieder öffnen! Grund genug für uns, unter Ausnutzung der maximal
zulässigen Anzahl von 10 Personen pro Tisch am 15. Juni im „Alt
Münster” einen Wiedersehens-Stammtisch durchzuführen.
Nachdem
wir uns ein Vierteljahr nur auf Computer- oder
Smartphone-Bildschirm*innen gesehen und gehört hatten, konnten wir
uns nun endlich auch wieder fühlen und riechen ... wobei das Erste
wegen den Abstandsregeln eigentlich immer noch nicht möglich war und
Letzteres nicht immer ein Vergnügen darstellen muss (nicht, dass ihr
denkt, es würde irgendjemand aus unseren Reihen die Körperhygiene
vernachlässigen - ich denke da eher an andere Körperemissionen...).
Da
nun auch private Treffen mit Personenzahlen im niedrigen Bereich
möglich waren, trafen wir uns ab der Folgewoche bei zumeist
gedeihlichem Sommerwetter bei wechselnden Gastgebern aus unserem
Kameradenkreis zu Stammtischen im Rahmen der „FBF-Sommer-Tour”.
Eröffnet wurde die Serie im Garten bei Alex S.. Eine Woche später
geschah Gleiches bei Heiko H., der zum einen auf diese Weise seinen
Geburtstag mit uns nachfeierte und zum anderen seine Location für
den Verkaufsstart unseres just an diesem Abend veröffentlichten
Maitourheftes zur Verfügung stellte. Hierzu hatten sich sage und
schreibe 13 Kameraden zuzüglich unserer treuen Fans Dominik R. und
Peter W. eingefunden.
Maitourheft-Veröffentlichung 2020 - "volle Hütte" in Heikos Garten
Juli
2020
Maitourheft???
Genau, ihr habt richtig gelesen! Und wenn ihr logisch weiter folgert,
kommt ihr sicher zu dem Schluss, dass es dann ja auch eine Maitour
gegeben haben muss! Diese fand dann auch tatsächlich als
Juli-Maitour bei sensationellem Wetter am 5. Juli statt. Doch Näheres
dazu im Maitour-Rückblick in diesem Heft.
Nach
weiteren Gartenstammtischen bei unseren Kameraden Thomas W. und
Joachim H. stand dann der - im Nachhinein betrachtet - Höhepunkt des
Fassbiersommers an: unser traditioneller Ausflug zur Buchscheer in
Frankfurt, dieses Mal ausnahmsweise mittwochs, weil coronabedingt
montags geschlossen war.
Wie
immer trafen wir uns zu diesem Zwecke am frühen Abend am Münsterer
Hauptbahnhof. Zur freudigen Überraschung aller entsprang aus einem
dort vorfahrenden PKW unser Kamerad Dietmar G. und verkündete uns
seine spontane Teilnahme - eine Premiere, da Didi seither noch nie
mit uns zur Buchscheer gepilgert ist.
Dass
seine unerwartete Anwesenheit den weiteren Verlauf des Abends
maßgeblich positiv beeinflusste, werden die meisten Mitfahrenden
bestimmt nicht in Abrede stellen.
Jedenfalls
fuhren wir bei bestem Hochsommerwetter nach Frankfurt, dinierten bei
einigen Äpplern und Mispelchen gut und brachen dann dort wie gewohnt
bei Ladenschluss unsere Zelte ab.
Da im Anschluss - es war ja erst 23 Uhr und demnach noch früh - einige noch durstig waren, entspann sich eine lebhafte Diskussion über das weitere Abendprogramm. Die Variante, einfach nach Hause zu fahren, wurde ziemlich schnell verworfen. Aus den dann noch übrig gebliebenen Alternativen „Einkehr in der Endstation in Buchschlag” ODER „Absacker im Miracle by Gina-Lisa” wurde dann unter Vermittlung des Mediators Dietmar G. der Kompromiss „Einkehr in der Endstation UND Absacker im Miracle by Gina-Lisa” gestrickt - eine tragfähige Lösung, die allen Interessengruppen gerecht wurde.
In der Endstation stellte sich wiederum die Frage, ob wir den nächsten oder den übernächsten und gleichzeitig letzten Zug nach Hause nehmen sollen. Wir entschieden uns für letztere Variante - das Trinken von drei Runden Cuba Libre wäre sonst zu sehr in Hektik ausgeartet. So konnten wir in lauer Sommernacht bei bester Laune weiter an unserem Rausch arbeiten.
Wie
bereits angedeutet, watschelten wir nach unserer Rückkehr nach
Münster dann mit runden Füßen Richtung Platz des Friedens, um auch
einmal das sagenumwobene „Miracle” der „weltberühmten”
Gina-Lisa in Augenschein zu nehmen. Man will ja mitreden können….
Dass
wir die wandelnde Silikon-Endlagerstätte um 1 Uhr nachts dort nicht
mehr persönlich antreffen würden, überraschte uns nicht
sonderlich. Sie konnte schließlich nicht immer vor Ort sein. Vor
allem ist es im Bäckergewerbe halt mal so, dass man zu frühester
Morgenstunde in der Backstube stehen muss, wenn man die tollsten
Kuchen und Torten für das Café/die Bar/die Lounge backen möchte.
Zumindest hat sie ja verlauten lassen, dass sie für ihr Leben gerne
backt und warum sollten wir einer solch vertrauenswürdigen Person
nicht glauben?
Ihre
Abwesenheit wurde von einigen SVM-Koryphäen aus den Reihen des
Vereinsvorstandes und der Alte-Herren-Abteilung, die wir dort
antrafen und die sich alkoholpegelmäßig auf einem ähnlichen Niveau
wie wir bewegten, mehr als wettgemacht.
Namen
wollen wir jetzt keine nennen, wir teilen nur mit, dass der Cousin
und „Petter” eines Faßbierfreundes einen mehrstündigen Umtrunk
mit seinen Sportkameraden anlässlich seines 60. Geburtstages dort
ausklingen ließ.
Wir
tranken noch eine Runde Pils (vielleicht waren es auch zwei, das
lässt sich nicht mehr so genau nachvollziehen) und ließen das
ungewohnte Ambiente im ehemaligen (Volks-)Banken- und
Restaurantgebäude auf uns wirken.
Keine
Ahnung, wer auf die Idee gekommen war, nach Ebbelwoi und Cuba Libre
auf Bier umzusteigen…vielleicht war es unser stellvertretender
Kassenwart, der, seinem Wesen als sparsamer Bankangestellter
entsprechend, den ganzen Abend sowieso schon leichenblass war
angesichts der von ihm vorzulegenden Geldbeträge insbesondere für
die Cuba Libre-Runden. Bier ist dann doch etwas kostengünstiger…
Im Miracle
nachts um halb zwei...
Da
auch der schönste Abend einmal zu Ende geht, verließen wir um 2 Uhr
nachts zwecks Heimkehr mehr oder weniger sorgenvoll das Lokal –
„mehr sorgenvoll” die Hälfte, die morgens zur Arbeit musste und
„weniger sorgenvoll” die restlichen Kameraden, die am nächsten
Tag glücklicherweise Urlaub hatten.
Welches
Fazit bleibt an dieser Stelle festzuhalten: „Den
Buchscheer-Ausflug in diesem Jahr mit der gleichen Motivation angehen
- sofern Corona uns lässt!”
Jetzt
haben wir uns aber sehr lange beim Monat Juli aufgehalten, kommen wir
deshalb zum
August 2020
welcher
sich als wettermäßig zuverlässiger und beständiger Sommermonat
präsentierte und uns deshalb schöne Gartenstammtische bei Hickes,
Zek (gleichzeitig seine Geburtstagsfeier bei tropischen
Temperaturen), Boni II und Boni I bescherte.
Lediglich
am Monatsende mussten wir bei unserem Kameraden Michael L. wegen
unfreundlichen Wetterbedingungen in den Partykeller ausweichen. An
jenem Abend sinnierte unser Freund Zek über die TV-Sendung „Ina’s
Nacht” im „Schellfischposten” auf Sankt Pauli und animierte uns
dazu, es dem dort vor dem Fenster auf der Straße ausharrenden
Shanty-Chor gleichzutun und schlachtrufartigen Gesang nach lustigen
Zoten oder einfach nur beim Zu-Prosten anzustimmen. Es entspann sich
dabei ein kollektives Brainstorming, wie denn der Text dieses
Gesangsstückes ginge - was allerdings nicht so einfach war, handelte
es sich hierbei doch um sage und schreibe zwei Zeilen….
Trotz
Text-Unsicherheiten brüllten wir im weiteren Verlaufe des Abends
während der Anstoßvorgänge quietschvergnügt durch den Partykeller
und ließen so Erinnerungen an längst vergangene Zeiten aufkommen,
als am Stammtisch noch regelmäßig gesungen wurde.
Zek
hatte die ganz Sache im Nachgang keine Ruhe gelassen, so dass er
Andreas M. zu sich zitierte, um einen eigenen Text für das Liedchen,
welches übrigens auf der Melodie des Dschingis Khan-Gassenhauers
„Moskau” beruht, zu kreieren.
Als
konsensfähige FBF-Version haben sie dann folgenden Vers
ausgekaspert:
Diesen
haben sie dann mit Gitarrenbegleitung dahingesungen, gleichzeitig mit
dem Smartphone aufgenommen und in die weite Fassbierwelt hinaus
gepostet, damit wir alle dieses Werk zu jeder Tages- und Nachtzeit
beliebig oft anhören können. Vielen Dank dafür!
Wieviel
Bier die beiden bei dieser Session getrunken haben, ist nicht
überliefert. Vermutlich war es aber bestimmt nicht wenig, worauf
gerade aktuellere Erzählungen hinsichtlich diverser Zusammentreffen
dieser beiden Protagonisten hinweisen.
Um
mal über den Stammtischtellerrand zu blicken, kann man
zurückblickend festhalten, dass der zu diesem Zeitpunkt ausgehende
Corona-Sommer relativ entspannt über die Bühne ging, was auch mit
den damals ziemlich niedrigen Infektionszahlen zusammenhing.
September 2020
Die
letzten spätsommerlichen Momente nutzten wir noch für zwei
Open-Air-Stammtische bei unseren beiden Stammtisch-Mitbegründern
Andreas M. und Stefan R., um uns dann ab Kerbmontag wieder in
geschlossene Räumlichkeiten, in diesem Falle mehrmals ins
„Alt-Münster”, zurückzuziehen.
Hinsichtlich
der Sommer-Stammtische bei unseren Mitgliedern kann man resümieren,
dass diese allesamt eine positive Resonanz erfahren haben und dabei
zumeist über zehn Kameraden anwesend waren. Es war einmütiger
Konsens, dass man dieses Freiluft-Format auch in künftigen,
coronafreien Sommern beibehalten könne.
Oktober
2020
Der
Herbst war gekommen und die Corona-Fallzahlen zogen, wie befürchtet,
wieder an. Die Schutzmaßnahmen mussten peu à peu wieder verschärft
werden, was letzten Endes auch zur erneuten Schließung der
Gaststätten führte. Mitte des Monats trafen wir uns noch zweimal im
Freien zu Präsenz-Stammtischen. Der erste Termin fand bei Heiko H.
statt, welcher zufälligerweise gerade eine Feuertonne entliehen
hatte, die uns mit wohliger Wärme vor der herbstlichen Abendkälte
schützte. Eine Woche später trafen wir uns dann zu einem
Abendspaziergang unter Einhaltung der gebotenen Abstandsregeln. Der
Plan war, von Faßbierfreund-Domizil zu Faßbierfreund-Domizil zu
wandern, um so auch dem letzten ungeduldig wartenden Kameraden, der
uns noch nicht zuhause bewirten durfte, endlich zu seinem
Gastgeber-Recht zu verhelfen. Nach dem Treff bei Alex S. schafften
wir es, mit Jochen R. leider nur einen Vertreter dieser
Personengruppe zu beehren, der uns allerdings in nettem Ambiente
einen wohlschmeckenden Zirbenschnaps kredenzte. Wir schafften es im
Anschluss nämlich nur noch zu zwei weiteren Stationen bei Michael B.
und Rainer R., da es zum einen zu spät und zum anderen zu kalt
wurde.
Bereits
eine Woche später kehrten wir notgedrungen dann wieder zum Format
unserer Online-Stammtische zurück, und das über einen viel längeren
Zeitraum als noch im Frühjahr 2020.
November
2020
Es begann nun also die lange Phase der virtuellen Montagabend-Kontakte, wobei das traditionelle Sankt-Martins-Laternchen-Trinken besonderer Würdigung bedarf und hierbei insbesondere unser Schatzmeister und Kirschlikör-Bevorrater Andreas P.. Dieser machte sich die Mühe, allen Teilnehmern ein Care-Paket, bestehend aus Apfelwein, abgefülltem Persico und optional auch einem Maßkrug, zusammenstellen und bei diesen zuhause vorbeizubringen. So konnte sich jeder teilnehmende Kamerad aus diesem Bausatz sein eigenes Laternchen basteln und dieses dann mit seinen Mitbrüdern am Bildschirm genießen. Vielen Dank für diesen selbstlosen Einsatz, lieber Hickes!
Dezember
2020
Auch
im letzten Monat des ungewöhnlichen Jahres 2020 galt es zu
improvisieren, standen doch unsere traditionsreichen Veranstaltungen
„Weihnachtsstammtisch” und „Wanderung zwischen den Jahren”
auf der eigentlichen Agenda. Das erstgenannte Event erfolgte virtuell
und wurde traditionell wieder am 23.12. durchgeführt. Maßgeblich
bestimmt wurde der Abend durch ein kurzweiliges Stammtischquiz,
dessen Aufgaben die Teilnehmer unter Nutzung der Chat-Funktion
unserer Video-Plattform lösen konnten.
Nach
hartem Fight ging Andreas M. als Sieger daraus hervor und konnte sich
über einen Verzehr-Gutschein für unseren nächsten Buchscheer-Trip
freuen. Dieser „Verzehr” betrifft aber nur feste Speisen - wäre
flüssiger Verzehr nämlich ebenfalls in dieser Flatrate enthalten,
würde dies den Stammtisch nach den Erfahrungen des letzten Besuchs
finanziell sonst vielleicht ruinieren!
Die
Wanderung zwischen den Jahren wurde ebenfalls als reine
Online-Veranstaltung geplant. Am Abend des 28.12., praktischerweise
ein Montag und deshalb sowieso Stammtisch-Termin, wollten wir uns zu
diesem Zwecke und dem eigentlichen Anlass entsprechend dem
verstärkten Schnapskonsum widmen.
Einige
Kameraden konnten und wollten aber ihr Füße nicht stillhalten und
ersannen ein Format, mit dem unter Einhaltung der bestehenden
Kontaktbeschränkungen trotzdem gewandert werden konnte. Auch wenn
letzten Endes nur zwei Wanderer getrennt voneinander wandernd
unterwegs waren und drei Kumpane diese nacheinander mit Schnaps
bewirteten, war dies ein originelles Unterfangen. Wieder einmal war
es nämlich unser Freund Hickes, der mit viel Hingabe ein TV-Studio
in seiner Garage herrichtete, in welchem er die eingetroffenen
Wandervögel per Interview zur Lage der Fassbiernation befragte und
die entsprechende Aufzeichnung dann in die Stammtischwelt sendete.
Als Belohnung durften sich die Interviewten einen hochprozentigen
Trunk aussuchen, welchen sie gemeinsam mit dem Moderator genossen.
Links ein Gastgeber, rechts ein Solo-Wanderer
Nach dieser Unternehmung galt es, sich möglichst schnell wieder nach Hause zu begeben, da zu diesem Zeitpunkt eine Ausgangssperre ab 21 Uhr galt, und gemeinsam mit den zuvor nicht teilnehmenden Kameraden den eigentlichen Online-Schnaps-Stammtisch zu absolvieren.
Januar 2021
Wie
eingangs zum Januar des Vorjahres bereits dargelegt, war auch im
Januar 2021 „tote Hose” angesagt. Wir mussten uns nicht mal um
Ausweichlokale für unseren Stammtisch kümmern - alle
Fastnachtsaktivitäten waren wegen Corona schließlich abgesagt
worden und die Kneipen waren ja sowieso noch geschlossen.
Also
setzten wir brav unsere Online-Stammtisch-Serie fort...
Februar
2021
…und
taten das durch den Februar hindurch bis zum Folgemonat März… Doch
halt! Zum Februar gibt’s dann doch noch was zu berichten:
Eine
Sache, die unseren Stammtisch zwar nur indirekt betraf, aber parallel
zu unserem Online-Stammtisch am Rosenmontag stattfand…
Die
mehrheitlich von FBf’lern dominierten Siebenschläfer hatten
offenbar schwer daran zu schlucken, ihre karnevalistische Kunst in
diesem Jahr nicht auf die Narrenbühne bringen zu können. Und da das
Stichwort „Schlucken” gerade gefallen ist: Eben jenes stand
zentral im Vordergrund, als sie sich am Abend des Rosenmontags auf
dem an der Feldgemarkung befindlichen Wohngrundstücks eines ihrer -
und unserer - Mitglieder trafen, um ein Ersatzprogramm für den an
diesem Abend eigentlich obligatorischen und heißgeliebten Trip zur
Dieburger Straßenfastnacht durchzuziehen.
Also
versammelten sie sich dort unter dem Motto „Umtrunk
mit (viel) Jackie-Cola am Terrassenofen”.
Gut, Bier gab es natürlich auch und im gleichen Tempo, in dem die
Flaschen sich leerten, wurden unsere Kameraden voll - und das nach
Augenzeugenberichten nicht zu knapp.
Diese
Augenzeugenberichte erreichten uns ziemlich zügig am gleichen Abend
um 23.00 Uhr. Wie bereits vorher erwähnt, fand die ganze Aktion
parallel zu unserem Online-Stammtisch statt und die im Chat noch
anwesenden Stammtischbrüder waren überrascht und auch hocherfreut,
als sich zum vorgenannten Zeitpunkt einer der Siebenschläfer auf
seinem Nachhauseweg ins Baum-Viertel in unser Meeting einloggte.
Völlig
euphorisiert berichtete er uns von dem kurzen und heftigen Treffen,
welches bei einigen Protagonisten doch heftige „Schäden”
verursacht hatte. Vor allem einen im Dieburger Exil wohnenden
rothaarigen Mitbruder habe es schwer gebeutelt, obwohl dieser erst
viel später vor Ort aufschlug. Seinen gegenüber den Anderen
bestehenden Alkoholpegel-Rückstand egalisierte er mit Leichtigkeit
und setzte sich dann souverän an die Spitze eben jenes Rankings, was
letzten Endes dazu führte, dass er von seinen Mitstreitern völlig
willenlos, wie ein Bettvorleger über der Papiertonne hängend
vorgefunden wurde, nachdem diese ihn schon vermisst hatten.
Diese
Vorgehensweise erinnerte ein wenig an den FC Bayern, der in der
abgelaufenen Saison die Angewohnheit hatte, dem Gegner erst einen
Vorsprung an Toren zu gewähren, um diesen dann doch noch mit Macht
zu übertrumpfen und das Match zu gewinnen. Doch im Gegensatz zu den
Spielern des Rekordmeisters, die nach getaner Arbeit noch stehend das
Feld verlassen konnten, war diese Standfestigkeit bei unserem Freund
in keinster Weise mehr vorhanden. Deshalb musste er von einem
„barmherzigen Eppertshäuser“ in dessen Auto geschleift, nach
Dieburg transportiert und im dortigen Hausflur abgestellt bzw. -
treffendere Umschreibung - abgelegt werden.
Positiv
aus seiner Sicht war sicher die Tatsache, dass er am nächsten Tag
„schulfrei” hatte - denn es war ja Fastnacht…eigentlich.
Übrigens...da
dieses Treffen vor dem Hintergrund bestehender Corona-Regeln etwas
grenzwertig zu sehen war, haben wir vorstehend auf die Nennung von
Namen verzichtet...
März 2021
Im
März trafen wir uns weiterhin jeden Montag online und da uns der
Weltfrauentag am 8. März als Stammtisch eher wenig tangiert (es gibt
bei uns halt keine Faßbierfreundinnen…), bleibt da nur unsere
Generalversammlung am 29. März, über die es etwas zu berichten
gibt. Zunächst einmal ist erwähnenswert, dass diese erstmals
virtuell über die Bühne ging, also im gleichen Format wie unsere
seitherigen Online-Stammtische.
Formell
haben wir die Versammlung ziemlich reibungslos absolviert - ein Jahr
Online-Stammtisch-Erfahrung machte sich hier nun mal positiv
bemerkbar. Inhaltlich kann man das Ergebnis mit folgenden zwei Sätzen
zusammenfassen:
„Alles beim Alten!”
„Mer waas es nit!”
Die
erste Aussage bezieht sich auf die Vorstandswahlen und die hiermit
verbundene beispiellose Konstanz, was die Besetzung der
entsprechenden Posten angeht. Das zweite Statement bringt treffend
auf den Punkt, dass die Corona-Situation ein verlässliches Planen
traditioneller Veranstaltungen, wie z.B. Mehrtagesfahrt oder Maitour,
nicht zuließ, sodass Abwarten das Gebot der Stunde war. Allerdings
war Abwarten hinsichtlich des letztgenannten Events, also unserer
Maitour, zu diesem fortgeschrittenen Zeitpunkt auch keine
Dauerlösung, sodass wir, die Reiseleitung, im
April
2021
die
alternativlose Entscheidung trafen, unsere Maitour wie im Vorjahr auf
einen ungewissen Zeitpunkt frühestens im Sommer zu verschieben. Die
ungünstige Entwicklung der Corona-Lage mit schleppendem Impf-Tempo
und die Konfrontation mit Virus-Mutant*innen ließ uns leider keine
andere Wahl.
Auch
die Veröffentlichung dieses Heftes verschoben wir - ebenfalls wie
vor Jahresfrist - auf einen Zeitpunkt kurz vor dem
Maitour-Nachholtermin. Somit besteht nun auch Klarheit hinsichtlich
des einleitenden Satzes dieses Berichtes: Du liest diesen Text
nämlich NICHT Ende April, sondern erst im Juni!
Ansonsten
herrschte am Online-Stammtisch „Business as usual“, abgesehen
davon, dass das Dauerthema „Glasfaseranschluss“ nach
glücklicherweise erfolgreicher Nachfragebündelung mehr und mehr von
der Thematik „Corona-Impfung“ abgelöst wurde und erste Kameraden
freudig von den ihnen verabreichten Spritzen berichteten.
Mai 2021
„Der
Mai ist gekommen, die Faßbierfreunde fahren aus!“…diese
bekannte Liedzeile entsprach zum zweiten Mal in Folge nicht der
Realität – zumindest teilweise.
Wegen
Corona mussten wir nämlich erneut unser aus dem Vorjahr bekanntes
Ausweichprogramm „Online-Mai-Frühschoppen“ durchziehen, was zu
einem lustigen vierstündigen Meeting ausartete. Und weil wir noch
nicht genug voneinander hatten, verabredeten wir uns für den Abend
zu einem zweiten Meeting zwecks gemeinsamem Pizza-Essen. Nun ja,
Pizza aß hierbei keiner, dafür halt das, was die private
Speisekammer so hergab.
Zwischendurch,
also nachmittags, waren natürlich wieder einige Kameraden mit dem
Fahrrad zu diversen ehemaligen Maitourzielen aufgebrochen, so unter
anderem auch das „An-jeder-Maitour-dabei-gewesen-Duo“
Müller/Schledt, um so bereits vor der Nachhol-Maitour die
Tabellenführung zu manifestieren – so sind sie halt, die
Bayern-Fans!
Im
Verlaufe des Wonnemonats bewegten sich die Corona-Inzidenzzahlen
erfreulicherweise spürbar nach unten, sodass die in Aussicht
gestellten Lockerungen der Schutzmaßnahmen uns zu perspektivischen
Planungen hinsichtlich der nachzuholenden Maitour und
Präsenzstammtischen animierten. So trafen wir uns im Mai zwar
weiterhin allmontaglich online, aber am letzten Tag des Monats
konnten wir uns endlich wieder „in echt“ treffen, und zwar auf
dem neu errichteten Sitzplatz auf dem DJK-Gelände. Zwölf Kameraden
kamen hier zusammen, um sich mal wieder beschnuppern zu können und
dabei ein paar Runden zu trinken.
Ebenfalls
in den letzten Maientagen terminierten wir die angesprochene
Ersatz-Maitour auf den 27. Juni.
Ebenfalls am 1. Mai unterwegs: Die Boni-Brothers beim "Bisch"
Juni
2021
Somit
wären wir in der Gegenwart angekommen und gleichzeitig auch am Ende
dieses „kurzen“ Corona-Resümees. Deshalb bleibt nur noch zu
sagen:
Viel
Spaß bei der Juni-Maitour 2021!