Zeitgeschehen


Stammtischleben in der Corona-Zeit - oder:
Was machen kontaktfreudige Kameraden in
kontaktarmen Zeiten?“


Wenn du diese Zeilen liest, befinden wir uns am Ende des Monats April, weil kurz darauf unsere traditionelle Maitour ansteht…
Doch ist das tatsächlich so? Konnte man bis einschließlich des Jahres 2019 dem einleitenden Satz bedenkenlos zustimmen, zeigte uns das Jahr 2020, dass Planungen und das Aufrechterhalten von als gegeben angesehenen Gewohnheiten ein Stück weit einfach Glückssache sind. Die Corona-Pandemie hat seit dem vergangenen Jahr nämlich so ziemlich alles auf den Kopf gestellt, was für uns alle als „in Stein gemeißelt“ angesehen wurde, sei es nun im Berufs-, Familien- oder Freizeitleben, wobei letzteres auch unser Tun und Wirken als Stammtisch beinhaltet.
Neben nahezu allen unserer Aktivitäten war natürlich auch unser Premium-Event „Maitour” insofern betroffen, dass wir sie in den Monat Juli verschieben mussten und infolgedessen unser Maitourheft auch erst kurz vor diesem Termin veröffentlicht wurde. So viel zu der am Anfang darnieder geschriebenen Aussage, dass wir uns gerade am Ende des Monats April befinden!
Als ich in diesem Februar damit begann, diesen Text zu verfassen, war diesbezüglich nämlich überhaupt nichts klar. Aufgrund der nach wie vor grassierenden Corona-Pandemie wussten wir damals nicht, wann und wie unsere 2021er Maitour über die Bühne gehen kann und ihr in den unbeschreiblichen Lesegenuss dieser Zeilen kommt!
Wie wir mit dieser nun schon seit über einem Jahr bestehenden Unklarheit im Hinblick auf unsere Stammtischaktivitäten umgegangen sind, möchte ich mit diesem chronologischen Rückblick auf die betreffende Zeitperiode darlegen. Um es vorwegzunehmen: Es war allen Unbilden zum Trotz ein bemerkenswertes Fassbierjahr mit tollen Events!
Doch beginnen wir nun mit der Rückschau auf die vergangenen Monate!

Januar 2020

Der Januar ist aus FBF-Sicht traditionell ein eher ereignisarmer Monat. Am aufregendsten in diesem unwirtlichen Wintermonat ist immer das Suchen und das Festlegen eines Ausweichlokals für unseren Montagsstammtisch, weil die DJK-Gaststätte fastnachtssitzungsbedingt in diesem Zeitraum bekanntlich geschlossen hat. Letzten Endes kommen dann sowieso immer nur paar Hanseln (wenn überhaupt!) zum auserkorenen Lokal, während die in der deutlichen Mehrzahl befindlichen anderen ihre bei der wochenendlichen DJK-Sitzung erlittenen „Wunden” lecken und auf der heimischen Wohnzimmercouch vor sich hin stinken.
Ansonsten war der im chinesischen Wuhan gerade aus den Startlöchern kommende COVID-19-Virus noch weit weg. Der Begriff „Corona” als virale Bedrohung war allenfalls denjenigen geläufig, die regelmäßig Nachrichten schauten oder Zeitung lasen (komisches Wort…ist aber die korrekte Vergangenheitsform des Verbs „lesen”!). Für alle anderen, also diejenigen, die über ihr TV-Gerät ausschließlich zweifelhafte Privatfernsehformate wie z.B. „Der Bachelor”, „Dschungelcamp” oder „Bauer sucht Frau” konsumieren, war „Corona” damals allenfalls eine mexikanische Biermarke.
Genauso war es zu diesem Zeitpunkt mit heute omnipräsenten Begriffen wie „Inzidenz”, „R-Wert”, „Lockdown” oder „Systemrelevanz”...hätte man uns damals gefragt, wer „systemrelevant” ist, wären uns da allenfalls Bierbrauer, Gastwirte und Getränkemarktbetreiber eingefallen!

Februar 2020

Der klassische Fastnachtsmonat! Während wir uns als Stammtisch nun auch schon vor 21 Jahren mit unserem finalen Kappenabend aus diesem Geschäft verabschiedet haben, ist ein Großteil aus unserer Mitte nach wie vor in der DJK-Fastnacht aktiv. Am Rosenmontag war traditionell wieder eine Gruppe unserer besonders närrischen Narren in Dieburg unterwegs, um dort Mummenschanz zu treiben.
Corona war zu diesem Zeitpunkt - Stichwort „Landkreis Heinsberg” - inzwischen in Deutschland angekommen, wurde aber noch nicht so recht als Bedrohung wahrgenommen - wohl deshalb, weil man mit solchen Gefährdungslagen in unseren Breiten bisher keine Erfahrung hatte. Man war eher noch belustigt darüber, dass in Wuhan unter Einsatz einer - im wahrsten Sinne des Wortes – „Hundertschaft” an Baggern ein Krankenhaus aus dem Boden gestampft wurde.


März 2020

Es war der 2. März, als unser bis dato letzter Stammtisch am Stammtisch in der DJK-Gaststätte stattfinden sollte - was uns zu diesem Zeitpunkt aber in keinster Weise bewusst war. Mit einer Mischung aus Amüsiertheit und Fassungslosigkeit sinnierten wir über die einsetzenden Hamsterkäufe hinsichtlich Toilettenpapier, Nudeln, Mehl und Dosenravioli.
Andreas M. berichtete völlig konsterniert, dass ein Lehrerkollege der Alfred-Delp-Schule den äußerst irrsinnigen Vorschlag gemacht hatte, die Schule wegen Corona komplett zu schließen und beschloss diese Mitteilung mit der Aussage, dass dieser doch nicht „ganz sauber” sei. Alle Anwesenden nickten zustimmend.

Nun, ein Jahr später, haben sich unsere Erfahrungen und Einsichten zu diesem Thema nicht unwesentlich verändert….
Eine Woche später, am 9. März, fand unsere damalige Generalversammlung in der alten Kegelbahn der DJK-Halle statt. Erste Kameraden berichteten darüber, dass sie nun im „Home-Office” seien - auch so ein Begriff, der einem in letzter Zeit inflationär um die Ohren gehauen wird! Die während der Versammlung beschlossene Mehrtagesfahrt nach Regensburg und der avisierte Grillnachmittag im Sommer wurden coronabedingt bis zum heutigen Tag nicht durchgeführt.
Die Generalversammlung sollte bis zum heutigen Tage das letzte Treffen unseres Stammtisches in der DJK-Halle sein, weil kurz darauf alle Gastronomiebetriebe schließen mussten. Da die Schließung zunächst nur für den Monat März gelten sollte, setzten wir unseren Stammtisch bis dahin erstmal aus.
Nachdem sich am ersten Montag der Schließungszeit jeder zuhause ein Bier öffnete und dies per Foto-Dokument über unseren Telegram-Verteiler an alle Mitbrüder offenbarte, wurden eine Woche später daraus bewegte Bilder, und das auch noch live. Unser Kamerad Heiko H. machte nämlich den Vorschlag, sich zu einem Video-Meeting zu treffen und richtete einen entsprechenden Zugang ein.
Dies war die Geburtsstunde unseres „FBF-Online-Stammtisches”, der es uns seit über einem Jahr - nur durch die Sommeraktivitäten unterbrochen - ermöglicht, in ständigem Kontakt zu bleiben.
Ein anderes Mitglied sah bei der Auswahl der Plattform für unsere Meetings jedoch noch Verbesserungspotential und erkor deshalb „Freifunk München” mit der Jitsi Meet-App als neuen Anbieter aus. Dem Vorschlag folgend blieben wir bis dato dieser Plattform treu. Seltsam nur, dass der Anstoßgeber hierfür seitdem nicht mehr am Online-Stammtisch gesehen wurde.


April 2020

Die in diesem Monat alles überlagernde Frage, die seitens der Reiseleitung geklärt werden musste, lautete:
Was machen wir mit unserer Maitour?”
Es zeichnete sich nämlich schon Anfang April ab, dass wir unsere Maitour nicht würden durchführen können, zumindest nicht in der gewohnten Form. Also trafen sich die Reiseleitungsmitglieder zu einer langwierigen Online-Konferenz, die
lediglich zum Zwecke des „Candy Crush”-Spielens kurz unterbrochen wurde, und rangen sich zu einer Entscheidung durch. Wie diese aussah, ist im Folgemonat nachzulesen.


Mai 2020

Die Maitour am 1. Mai fand nicht statt - erstmals nicht wegen schlechtem Wetter, sondern wegen besagter weltweiter Pandemie. Stattdessen trafen wir uns zu einem geselligen Online-Frühschoppen – siehe Bild unten. Die eigentliche Maitour wurde vorerst auf einen späteren Zeitpunkt im Jahresverlauf verschoben. Näheres kann dem entsprechenden Bericht an anderer Stelle in dieser Broschüre entnommen werden.

Juni 2020

Hosianna, endlich war es wieder so weit: Ab Mitte Juni durften die Gaststätten wieder öffnen! Grund genug für uns, unter Ausnutzung der maximal zulässigen Anzahl von 10 Personen pro Tisch am 15. Juni im „Alt Münster” einen Wiedersehens-Stammtisch durchzuführen.
Nachdem wir uns ein Vierteljahr nur auf Computer- oder Smartphone-Bildschirm*innen gesehen und gehört hatten, konnten wir uns nun endlich auch wieder fühlen und riechen ... wobei das Erste wegen den Abstandsregeln eigentlich immer noch nicht möglich war und Letzteres nicht immer ein Vergnügen darstellen muss (nicht, dass ihr denkt, es würde irgendjemand aus unseren Reihen die Körperhygiene vernachlässigen - ich denke da eher an andere Körperemissionen...).
Da nun auch private Treffen mit Personenzahlen im niedrigen Bereich möglich waren, trafen wir uns ab der Folgewoche bei zumeist gedeihlichem Sommerwetter bei wechselnden Gastgebern aus unserem Kameradenkreis zu Stammtischen im Rahmen der „FBF-Sommer-Tour”. Eröffnet wurde die Serie im Garten bei Alex S.. Eine Woche später geschah Gleiches bei Heiko H., der zum einen auf diese Weise seinen Geburtstag mit uns nachfeierte und zum anderen seine Location für den Verkaufsstart unseres just an diesem Abend veröffentlichten Maitourheftes zur Verfügung stellte. Hierzu hatten sich sage und schreibe 13 Kameraden zuzüglich unserer treuen Fans Dominik R. und Peter W. eingefunden.

Maitourheft-Veröffentlichung 2020 - "volle Hütte" in Heikos Garten

Juli 2020

Maitourheft??? Genau, ihr habt richtig gelesen! Und wenn ihr logisch weiter folgert, kommt ihr sicher zu dem Schluss, dass es dann ja auch eine Maitour gegeben haben muss! Diese fand dann auch tatsächlich als Juli-Maitour bei sensationellem Wetter am 5. Juli statt. Doch Näheres dazu im Maitour-Rückblick in diesem Heft.
Nach weiteren Gartenstammtischen bei unseren Kameraden Thomas W. und Joachim H. stand dann der - im Nachhinein betrachtet - Höhepunkt des Fassbiersommers an: unser traditioneller Ausflug zur Buchscheer in Frankfurt, dieses Mal ausnahmsweise mittwochs, weil coronabedingt montags geschlossen war.
Wie immer trafen wir uns zu diesem Zwecke am frühen Abend am Münsterer Hauptbahnhof. Zur freudigen Überraschung aller entsprang aus einem dort vorfahrenden PKW unser Kamerad Dietmar G. und verkündete uns seine spontane Teilnahme - eine Premiere, da Didi seither noch nie mit uns zur Buchscheer gepilgert ist.
Dass seine unerwartete Anwesenheit den weiteren Verlauf des Abends maßgeblich positiv beeinflusste, werden die meisten Mitfahrenden bestimmt nicht in Abrede stellen.
Jedenfalls fuhren wir bei bestem Hochsommerwetter nach Frankfurt, dinierten bei einigen Äpplern und Mispelchen gut und brachen dann dort wie gewohnt bei Ladenschluss unsere Zelte ab.

Da im Anschluss - es war ja erst 23 Uhr und demnach noch früh - einige noch durstig waren, entspann sich eine lebhafte Diskussion über das weitere Abendprogramm. Die Variante, einfach nach Hause zu fahren, wurde ziemlich schnell verworfen. Aus den dann noch übrig gebliebenen Alternativen „Einkehr in der Endstation in Buchschlag” ODER „Absacker im Miracle by Gina-Lisa” wurde dann unter Vermittlung des Mediators Dietmar G. der Kompromiss „Einkehr in der Endstation UND Absacker im Miracle by Gina-Lisa” gestrickt - eine tragfähige Lösung, die allen Interessengruppen gerecht wurde.

In der Endstation stellte sich wiederum die Frage, ob wir den nächsten oder den übernächsten und gleichzeitig letzten Zug nach Hause nehmen sollen. Wir entschieden uns für letztere Variante - das Trinken von drei Runden Cuba Libre wäre sonst zu sehr in Hektik ausgeartet. So konnten wir in lauer Sommernacht bei bester Laune weiter an unserem Rausch arbeiten.

Wie bereits angedeutet, watschelten wir nach unserer Rückkehr nach Münster dann mit runden Füßen Richtung Platz des Friedens, um auch einmal das sagenumwobene „Miracle” der „weltberühmten” Gina-Lisa in Augenschein zu nehmen. Man will ja mitreden können….
Dass wir die wandelnde Silikon-Endlagerstätte um 1 Uhr nachts dort nicht mehr persönlich antreffen würden, überraschte uns nicht sonderlich. Sie konnte schließlich nicht immer vor Ort sein. Vor allem ist es im Bäckergewerbe halt mal so, dass man zu frühester Morgenstunde in der Backstube stehen muss, wenn man die tollsten Kuchen und Torten für das Café/die Bar/die Lounge backen möchte. Zumindest hat sie ja verlauten lassen, dass sie für ihr Leben gerne backt und warum sollten wir einer solch vertrauenswürdigen Person nicht glauben?
Ihre Abwesenheit wurde von einigen SVM-Koryphäen aus den Reihen des Vereinsvorstandes und der Alte-Herren-Abteilung, die wir dort antrafen und die sich alkoholpegelmäßig auf einem ähnlichen Niveau wie wir bewegten, mehr als wettgemacht.
Namen wollen wir jetzt keine nennen, wir teilen nur mit, dass der Cousin und „Petter” eines Faßbierfreundes einen mehrstündigen Umtrunk mit seinen Sportkameraden anlässlich seines 60. Geburtstages dort ausklingen ließ.
Wir tranken noch eine Runde Pils (vielleicht waren es auch zwei, das lässt sich nicht mehr so genau nachvollziehen) und ließen das ungewohnte Ambiente im ehemaligen (Volks-)Banken- und Restaurantgebäude auf uns wirken.
Keine Ahnung, wer auf die Idee gekommen war, nach Ebbelwoi und Cuba Libre auf Bier umzusteigen…vielleicht war es unser stellvertretender Kassenwart, der, seinem Wesen als sparsamer Bankangestellter entsprechend, den ganzen Abend sowieso schon leichenblass war angesichts der von ihm vorzulegenden Geldbeträge insbesondere für die Cuba Libre-Runden. Bier ist dann doch etwas kostengünstiger…

Im Miracle nachts um halb zwei...

Da auch der schönste Abend einmal zu Ende geht, verließen wir um 2 Uhr nachts zwecks Heimkehr mehr oder weniger sorgenvoll das Lokal – „mehr sorgenvoll” die Hälfte, die morgens zur Arbeit musste und „weniger sorgenvoll” die restlichen Kameraden, die am nächsten Tag glücklicherweise Urlaub hatten.
Welches Fazit bleibt an dieser Stelle festzuhalten:
„Den Buchscheer-Ausflug in diesem Jahr mit der gleichen Motivation angehen - sofern Corona uns lässt!”
Jetzt haben wir uns aber sehr lange beim Monat Juli aufgehalten, kommen wir deshalb zum

August 2020

welcher sich als wettermäßig zuverlässiger und beständiger Sommermonat präsentierte und uns deshalb schöne Gartenstammtische bei Hickes, Zek (gleichzeitig seine Geburtstagsfeier bei tropischen Temperaturen), Boni II und Boni I bescherte.
Lediglich am Monatsende mussten wir bei unserem Kameraden Michael L. wegen unfreundlichen Wetterbedingungen in den Partykeller ausweichen. An jenem Abend sinnierte unser Freund Zek über die TV-Sendung „Ina’s Nacht” im „Schellfischposten” auf Sankt Pauli und animierte uns dazu, es dem dort vor dem Fenster auf der Straße ausharrenden Shanty-Chor gleichzutun und schlachtrufartigen Gesang nach lustigen Zoten oder einfach nur beim Zu-Prosten anzustimmen. Es entspann sich dabei ein kollektives Brainstorming, wie denn der Text dieses Gesangsstückes ginge - was allerdings nicht so einfach war, handelte es sich hierbei doch um sage und schreibe zwei Zeilen….
Trotz Text-Unsicherheiten brüllten wir im weiteren Verlaufe des Abends während der Anstoßvorgänge quietschvergnügt durch den Partykeller und ließen so Erinnerungen an längst vergangene Zeiten aufkommen, als am Stammtisch noch regelmäßig gesungen wurde.
Zek hatte die ganz Sache im Nachgang keine Ruhe gelassen, so dass er Andreas M. zu sich zitierte, um einen eigenen Text für das Liedchen, welches übrigens auf der Melodie des Dschingis Khan-Gassenhauers „Moskau” beruht, zu kreieren.
Als konsensfähige FBF-Version haben sie dann folgenden Vers ausgekaspert:

Lustig, lustig, heute hamm wir viel gelacht,
Stammtisch ist in dieser Nacht, ha, ha, ha, ha, ha - Prost”

Diesen haben sie dann mit Gitarrenbegleitung dahingesungen, gleichzeitig mit dem Smartphone aufgenommen und in die weite Fassbierwelt hinaus gepostet, damit wir alle dieses Werk zu jeder Tages- und Nachtzeit beliebig oft anhören können. Vielen Dank dafür!
Wieviel Bier die beiden bei dieser Session getrunken haben, ist nicht überliefert. Vermutlich war es aber bestimmt nicht wenig, worauf gerade aktuellere Erzählungen hinsichtlich diverser Zusammentreffen dieser beiden Protagonisten hinweisen.
Um mal über den Stammtischtellerrand zu blicken, kann man zurückblickend festhalten, dass der zu diesem Zeitpunkt ausgehende Corona-Sommer relativ entspannt über die Bühne ging, was auch mit den damals ziemlich niedrigen Infektionszahlen zusammenhing.

September 2020

Die letzten spätsommerlichen Momente nutzten wir noch für zwei Open-Air-Stammtische bei unseren beiden Stammtisch-Mitbegründern Andreas M. und Stefan R., um uns dann ab Kerbmontag wieder in geschlossene Räumlichkeiten, in diesem Falle mehrmals ins „Alt-Münster”, zurückzuziehen.
Hinsichtlich der Sommer-Stammtische bei unseren Mitgliedern kann man resümieren, dass diese allesamt eine positive Resonanz erfahren haben und dabei zumeist über zehn Kameraden anwesend waren. Es war einmütiger Konsens, dass man dieses Freiluft-Format auch in künftigen, coronafreien Sommern beibehalten könne.


Oktober 2020

Der Herbst war gekommen und die Corona-Fallzahlen zogen, wie befürchtet, wieder an. Die Schutzmaßnahmen mussten peu à peu wieder verschärft werden, was letzten Endes auch zur erneuten Schließung der Gaststätten führte. Mitte des Monats trafen wir uns noch zweimal im Freien zu Präsenz-Stammtischen. Der erste Termin fand bei Heiko H. statt, welcher zufälligerweise gerade eine Feuertonne entliehen hatte, die uns mit wohliger Wärme vor der herbstlichen Abendkälte schützte. Eine Woche später trafen wir uns dann zu einem Abendspaziergang unter Einhaltung der gebotenen Abstandsregeln. Der Plan war, von Faßbierfreund-Domizil zu Faßbierfreund-Domizil zu wandern, um so auch dem letzten ungeduldig wartenden Kameraden, der uns noch nicht zuhause bewirten durfte, endlich zu seinem Gastgeber-Recht zu verhelfen. Nach dem Treff bei Alex S. schafften wir es, mit Jochen R. leider nur einen Vertreter dieser Personengruppe zu beehren, der uns allerdings in nettem Ambiente einen wohlschmeckenden Zirbenschnaps kredenzte. Wir schafften es im Anschluss nämlich nur noch zu zwei weiteren Stationen bei Michael B. und Rainer R., da es zum einen zu spät und zum anderen zu kalt wurde.
Bereits eine Woche später kehrten wir notgedrungen dann wieder zum Format unserer Online-Stammtische zurück, und das über einen viel längeren Zeitraum als noch im Frühjahr 2020.


November 2020

Es begann nun also die lange Phase der virtuellen Montagabend-Kontakte, wobei das traditionelle Sankt-Martins-Laternchen-Trinken besonderer Würdigung bedarf und hierbei insbesondere unser Schatzmeister und Kirschlikör-Bevorrater Andreas P.. Dieser machte sich die Mühe, allen Teilnehmern ein Care-Paket, bestehend aus Apfelwein, abgefülltem Persico und optional auch einem Maßkrug, zusammenstellen und bei diesen zuhause vorbeizubringen. So konnte sich jeder teilnehmende Kamerad aus diesem Bausatz sein eigenes Laternchen basteln und dieses dann mit seinen Mitbrüdern am Bildschirm genießen. Vielen Dank für diesen selbstlosen Einsatz, lieber Hickes!


Dezember 2020

Auch im letzten Monat des ungewöhnlichen Jahres 2020 galt es zu improvisieren, standen doch unsere traditionsreichen Veranstaltungen „Weihnachtsstammtisch” und „Wanderung zwischen den Jahren” auf der eigentlichen Agenda. Das erstgenannte Event erfolgte virtuell und wurde traditionell wieder am 23.12. durchgeführt. Maßgeblich bestimmt wurde der Abend durch ein kurzweiliges Stammtischquiz, dessen Aufgaben die Teilnehmer unter Nutzung der Chat-Funktion unserer Video-Plattform lösen konnten.
Nach hartem Fight ging Andreas M. als Sieger daraus hervor und konnte sich über einen Verzehr-Gutschein für unseren nächsten Buchscheer-Trip freuen. Dieser „Verzehr” betrifft aber nur feste Speisen - wäre flüssiger Verzehr nämlich ebenfalls in dieser Flatrate enthalten, würde dies den Stammtisch nach den Erfahrungen des letzten Besuchs finanziell sonst vielleicht ruinieren!
Die Wanderung zwischen den Jahren wurde ebenfalls als reine Online-Veranstaltung geplant. Am Abend des 28.12., praktischerweise ein Montag und deshalb sowieso Stammtisch-Termin, wollten wir uns zu diesem Zwecke und dem eigentlichen Anlass entsprechend dem verstärkten Schnapskonsum widmen.
Einige Kameraden konnten und wollten aber ihr Füße nicht stillhalten und ersannen ein Format, mit dem unter Einhaltung der bestehenden Kontaktbeschränkungen trotzdem gewandert werden konnte. Auch wenn letzten Endes nur zwei Wanderer getrennt voneinander wandernd unterwegs waren und drei Kumpane diese nacheinander mit Schnaps bewirteten, war dies ein originelles Unterfangen. Wieder einmal war es nämlich unser Freund Hickes, der mit viel Hingabe ein TV-Studio in seiner Garage herrichtete, in welchem er die eingetroffenen Wandervögel per Interview zur Lage der Fassbiernation befragte und die entsprechende Aufzeichnung dann in die Stammtischwelt sendete. Als Belohnung durften sich die Interviewten einen hochprozentigen Trunk aussuchen, welchen sie gemeinsam mit dem Moderator genossen.

Links ein Gastgeber, rechts ein Solo-Wanderer

Nach dieser Unternehmung galt es, sich möglichst schnell wieder nach Hause zu begeben, da zu diesem Zeitpunkt eine Ausgangssperre ab 21 Uhr galt, und gemeinsam mit den zuvor nicht teilnehmenden Kameraden den eigentlichen Online-Schnaps-Stammtisch zu absolvieren.

Januar 2021

Wie eingangs zum Januar des Vorjahres bereits dargelegt, war auch im Januar 2021 „tote Hose” angesagt. Wir mussten uns nicht mal um Ausweichlokale für unseren Stammtisch kümmern - alle Fastnachtsaktivitäten waren wegen Corona schließlich abgesagt worden und die Kneipen waren ja sowieso noch geschlossen.
Also setzten wir brav unsere Online-Stammtisch-Serie fort...


Februar 2021

und taten das durch den Februar hindurch bis zum Folgemonat März… Doch halt! Zum Februar gibt’s dann doch noch was zu berichten:
Eine Sache, die unseren Stammtisch zwar nur indirekt betraf, aber parallel zu unserem Online-Stammtisch am Rosenmontag stattfand…
Die mehrheitlich von FBf’lern dominierten Siebenschläfer hatten offenbar schwer daran zu schlucken, ihre karnevalistische Kunst in diesem Jahr nicht auf die Narrenbühne bringen zu können. Und da das Stichwort „Schlucken” gerade gefallen ist: Eben jenes stand zentral im Vordergrund, als sie sich am Abend des Rosenmontags auf dem an der Feldgemarkung befindlichen Wohngrundstücks eines ihrer - und unserer - Mitglieder trafen, um ein Ersatzprogramm für den an diesem Abend eigentlich obligatorischen und heißgeliebten Trip zur Dieburger Straßenfastnacht durchzuziehen.
Also versammelten sie sich dort unter dem Motto
„Umtrunk mit (viel) Jackie-Cola am Terrassenofen”. Gut, Bier gab es natürlich auch und im gleichen Tempo, in dem die Flaschen sich leerten, wurden unsere Kameraden voll - und das nach Augenzeugenberichten nicht zu knapp.
Diese Augenzeugenberichte erreichten uns ziemlich zügig am gleichen Abend um 23.00 Uhr. Wie bereits vorher erwähnt, fand die ganze Aktion parallel zu unserem Online-Stammtisch statt und die im Chat noch anwesenden Stammtischbrüder waren überrascht und auch hocherfreut, als sich zum vorgenannten Zeitpunkt einer der Siebenschläfer auf seinem Nachhauseweg ins Baum-Viertel in unser Meeting einloggte.
Völlig euphorisiert berichtete er uns von dem kurzen und heftigen Treffen, welches bei einigen Protagonisten doch heftige „Schäden” verursacht hatte. Vor allem einen im Dieburger Exil wohnenden rothaarigen Mitbruder habe es schwer gebeutelt, obwohl dieser erst viel später vor Ort aufschlug. Seinen gegenüber den Anderen bestehenden Alkoholpegel-Rückstand egalisierte er mit Leichtigkeit und setzte sich dann souverän an die Spitze eben jenes Rankings, was letzten Endes dazu führte, dass er von seinen Mitstreitern völlig willenlos, wie ein Bettvorleger über der Papiertonne hängend vorgefunden wurde, nachdem diese ihn schon vermisst hatten.
Diese Vorgehensweise erinnerte ein wenig an den FC Bayern, der in der abgelaufenen Saison die Angewohnheit hatte, dem Gegner erst einen Vorsprung an Toren zu gewähren, um diesen dann doch noch mit Macht zu übertrumpfen und das Match zu gewinnen. Doch im Gegensatz zu den Spielern des Rekordmeisters, die nach getaner Arbeit noch stehend das Feld verlassen konnten, war diese Standfestigkeit bei unserem Freund in keinster Weise mehr vorhanden. Deshalb musste er von einem „barmherzigen Eppertshäuser“ in dessen Auto geschleift, nach Dieburg transportiert und im dortigen Hausflur abgestellt bzw. - treffendere Umschreibung - abgelegt werden.
Positiv aus seiner Sicht war sicher die Tatsache, dass er am nächsten Tag „schulfrei” hatte - denn es war ja Fastnacht…eigentlich.
Übrigens...da dieses Treffen vor dem Hintergrund bestehender Corona-Regeln etwas grenzwertig zu sehen war, haben wir vorstehend auf die Nennung von Namen verzichtet...


März 2021

Im März trafen wir uns weiterhin jeden Montag online und da uns der Weltfrauentag am 8. März als Stammtisch eher wenig tangiert (es gibt bei uns halt keine Faßbierfreundinnen…), bleibt da nur unsere Generalversammlung am 29. März, über die es etwas zu berichten gibt. Zunächst einmal ist erwähnenswert, dass diese erstmals virtuell über die Bühne ging, also im gleichen Format wie unsere seitherigen Online-Stammtische.
Formell haben wir die Versammlung ziemlich reibungslos absolviert - ein Jahr Online-Stammtisch-Erfahrung machte sich hier nun mal positiv bemerkbar. Inhaltlich kann man das Ergebnis mit folgenden zwei Sätzen zusammenfassen:

  1. Alles beim Alten!”

  2. Mer waas es nit!”

Die erste Aussage bezieht sich auf die Vorstandswahlen und die hiermit verbundene beispiellose Konstanz, was die Besetzung der entsprechenden Posten angeht. Das zweite Statement bringt treffend auf den Punkt, dass die Corona-Situation ein verlässliches Planen traditioneller Veranstaltungen, wie z.B. Mehrtagesfahrt oder Maitour, nicht zuließ, sodass Abwarten das Gebot der Stunde war. Allerdings war Abwarten hinsichtlich des letztgenannten Events, also unserer Maitour, zu diesem fortgeschrittenen Zeitpunkt auch keine Dauerlösung, sodass wir, die Reiseleitung, im


April 2021

die alternativlose Entscheidung trafen, unsere Maitour wie im Vorjahr auf einen ungewissen Zeitpunkt frühestens im Sommer zu verschieben. Die ungünstige Entwicklung der Corona-Lage mit schleppendem Impf-Tempo und die Konfrontation mit Virus-Mutant*innen ließ uns leider keine andere Wahl.
Auch die Veröffentlichung dieses Heftes verschoben wir - ebenfalls wie vor Jahresfrist - auf einen Zeitpunkt kurz vor dem Maitour-Nachholtermin. Somit besteht nun auch Klarheit hinsichtlich des einleitenden Satzes dieses Berichtes: Du liest diesen Text nämlich NICHT Ende April, sondern erst im Juni!
Ansonsten herrschte am Online-Stammtisch „Business as usual“, abgesehen davon, dass das Dauerthema „Glasfaseranschluss“ nach glücklicherweise erfolgreicher Nachfragebündelung mehr und mehr von der Thematik „Corona-Impfung“ abgelöst wurde und erste Kameraden freudig von den ihnen verabreichten Spritzen berichteten.


Mai 2021

Der Mai ist gekommen, die Faßbierfreunde fahren aus!“…diese bekannte Liedzeile entsprach zum zweiten Mal in Folge nicht der Realität – zumindest teilweise.
Wegen Corona mussten wir nämlich erneut unser aus dem Vorjahr bekanntes Ausweichprogramm „Online-Mai-Frühschoppen“ durchziehen, was zu einem lustigen vierstündigen Meeting ausartete. Und weil wir noch nicht genug voneinander hatten, verabredeten wir uns für den Abend zu einem zweiten Meeting zwecks gemeinsamem Pizza-Essen. Nun ja, Pizza aß hierbei keiner, dafür halt das, was die private Speisekammer so hergab.
Zwischendurch, also nachmittags, waren natürlich wieder einige Kameraden mit dem Fahrrad zu diversen ehemaligen Maitourzielen aufgebrochen, so unter anderem auch das „An-jeder-Maitour-dabei-gewesen-Duo“ Müller/Schledt, um so bereits vor der Nachhol-Maitour die Tabellenführung zu manifestieren – so sind sie halt, die Bayern-Fans!


Im Verlaufe des Wonnemonats bewegten sich die Corona-Inzidenzzahlen erfreulicherweise spürbar nach unten, sodass die in Aussicht gestellten Lockerungen der Schutzmaßnahmen uns zu perspektivischen Planungen hinsichtlich der nachzuholenden Maitour und Präsenzstammtischen animierten. So trafen wir uns im Mai zwar weiterhin allmontaglich online, aber am letzten Tag des Monats konnten wir uns endlich wieder „in echt“ treffen, und zwar auf dem neu errichteten Sitzplatz auf dem DJK-Gelände. Zwölf Kameraden kamen hier zusammen, um sich mal wieder beschnuppern zu können und dabei ein paar Runden zu trinken.
Ebenfalls in den letzten Maientagen terminierten wir die angesprochene Ersatz-Maitour auf den 27. Juni.

Ebenfalls am 1. Mai unterwegs: Die Boni-Brothers beim "Bisch"


Juni 2021

Somit wären wir in der Gegenwart angekommen und gleichzeitig auch am Ende dieses „kurzen“ Corona-Resümees. Deshalb bleibt nur noch zu sagen:
Viel Spaß bei der Juni-Maitour 2021!


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