|
Das
2. FBF-Corona-Jahr in Wort und Bild
Die vergangenen zwölf Monate waren erneut von den Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt. Da dies unter anderem dazu führte, dass wir im Spätsommer 2021 erneut keine Mehrtagesfahrt durchführen konnten, entfällt als Folge dessen logischerweise ein Bericht hierüber in diesem Heft. Damit diese Schrift deshalb nicht allzu dünn ausfällt, wollen wir ersatzweise, wie bereits in der Vorjahresausgabe geschehen, einen etwas detaillierteren Blick auf die abgelaufene „FBF-Saison“ werfen.
Juni 2021
Der erste Sommermonat war geprägt von Befreiung (von den Corona-Kontaktbeschränkungen) und Aufbruchstimmung (zur nachgeholten Maitour). So konnten wir uns endlich wieder Montag abends von Angesicht zu Angesicht treffen. Dies zwar nicht in der DJK-Gaststätte, sondern an wechselnden Orten unter freiem Himmel, was wir in den Sommermonaten sowieso schon seit einigen Jahren bevorzugt tun. Bei den ersten beiden Terminen war die räumliche Nähe zur sogenannten „Holzkiste“ aber durchaus gegeben, trafen wir uns doch jeweils auf dem kurz zuvor neu errichteten Sitz- und Grillplatz auf dem DJK-Außengelände bei gekühltem Flaschenbier und von einigen großzügigen Kameraden mitgebrachten Mumbeleien (Worscht, Kees und Brot).
Es folgten die ersten beiden Privatgarten-Termine bei Andy B. und P., wobei bei letzterem der Verkauf der Vorjahresausgabe unseres Maitourheftes startete. Dies deshalb, weil wir am darauffolgenden Sonntag - quasi als Monatshöhepunkt - unsere im Mai ausgefallene Maitour nachholten, die uns nach Schaafheim führte. Nähere Informationen hierzu sind dem an anderer Stelle in diesem Heft enthaltenen ausführlichen Tourenbericht zu entnehmen.
Juli 2021
Auch
im Juli setzten wir unsere „FBF-Stammtisch-Sommertour“ bei
durchweg angenehmen Wetterbedingungen fort und trafen uns hierbei bei
unseren Kameraden Günther, Müller, Schledt und Huther.
Wie
im Juni hatten wir uns auch in diesem Monat das Highlight für das
Monatsende aufgehoben, nämlich unsere traditionelle Fahrt zur
„Buchscheer“ nach Frankfurt-Louisa. Die Erinnerung an das
Geschehen des gleichen Ausfluges vor Jahresfrist (wir berichteten)
weckte bei den Teilnehmern gleichermaßen Vorfreude sowie
Absturzängste - letzteres aufgrund so manches dicken Schädels, den
es am darauffolgenden Tage wieder zu verkleinern galt. Bezeichnend
war jedenfalls, dass genau dieselben Teilnehmer wie im Vorjahr an
dieser Tour teilnahmen … die positiven Erinnerungen waren dann wohl
doch dominant.
Nachdem
wir schon im Jahr 2020 notgedrungen mit der Tradition brechen
mussten, montags im Rahmen unseres obligatorischen Stammtisches zu
fahren - die „Buchscheer“ hatte an jenem Wochentag nämlich
inzwischen nicht mehr geöffnet - und uns deshalb mittwochs auf diese
Tour begaben, kamen wir letztes Jahr dann zu der revolutionären
Entscheidung, diese auf Freitag zu terminieren. So konnte man die
Euphorie hinsichtlich des beginnenden Wochenendes sowie des nicht
existenten Damokles-Schwertes des
„Morgens-aufstehen-und-arbeiten-gehen-Müssens“ nutzen, um,
befreit von diesem Zwang, einen sehr geselligen Abend zu verbringen.
Tatsächlich
war es wieder ein sehr schöner Abend, allerdings nicht ganz so
exzessiv wie im Vorjahr, um schon mal das Fazit vorwegzunehmen. Das
Highlight war dieses Mal ein Erlebnis ganz anderer Art, doch dazu
gleich mehr!
Wir
trafen uns bei herrlichem Sommerwetter wieder an Münsters
Hauptbahnhof, fuhren mit der Husch-Husch nach Frankfurt-Louisa und
verlebten in der „Buchscheer“ bei Ebbelwoi und zünftigen lokalen
Speisen einen tollen Abend. Nicht minder erwartungsfroh strebten wir
nach dem Verlassen des Lokals dann per S-Bahn der „Endstation“ am
Bahnhof Buchschlag entgegen - das Verlangen auf die eine oder andere
Runde „Cuba Libre“ war nicht gerade klein!
Didi, der Allrounder: Prost mit Ebbelwoi in der „Buchscheer“ ...
… und Prost mit Cuba Libre in der „Endstation“ (rechts übrigens die zumeist geschlossene Bahnschranke)
Dort
angekommen fanden wir ein zeitweise lauschiges Plätzchen in der Ecke
des Biergartens. „Zeitweise“ deshalb, weil sich zum einen direkt
hinter unserem Rücken die nicht gerade schwach frequentierte
Bahnstrecke Frankfurt-Darmstadt befand, welche uns in recht kurzen
Abständen bahnverkehrsbedingten Geräuschemissionen aussetzte. Zum
anderen, weil auf der anderen Seite unseres Sitzplatzes eine Horde
junger Damen den Nebentisch in Beschlag genommen hatte und - um mal
ein Klischee zu bedienen - überaus hühnerhaft miteinander
kommunizierte.
Mit
anderen Worten: Sie gackerten nervig und mit einer gewissen
Grundlautstärke umher. Dieses hühnerhafte Gehabe potenzierte sich
dann noch, als der eine oder andere „Gockel“ die Szenerie betrat
und von jedem einzelnen „Huhn“ mittels überschwänglichem
Begrüßungsritual in Form von Um-den-Hals-fallen, Küsschen in
Links-Rechts-Kombination (trotz Corona) und hochfrequentem Juchzen in
der Runde aufgenommen wurde. Eier wurden hierbei aber keine gelegt…
Nun
ja, wir versuchten uns auf unsere Aufgabe, nämlich das Trinken von
kubanischen Freiheitscocktails, zu konzentrieren und wurden erst
einige Zeit später wieder abgelenkt, als einige der Damen des
Nebentisches hastig ihren Platz verließen und sich auf die
angrenzende Straße begaben. Zunächst hatten wir den Eindruck, dass
da irgendeine ihnen bekannte Person sein Automobil auf der Gegenseite
geparkt hatte, die es nun wieder ausufernd zu begrüßen galt. Bei
genauerem Hinsehen erblicken wir durchaus ein Fahrzeug, welches aber
nicht an der Straße diesseits
der
Bahnschranke parkte, sondern
sich
jenseits besagter
Sperreinrichtung auf den
Gleisen neben dem Bahnübergang festgefahren hatte. Apropos
„Jenseits“ … da wir die Fahrzeuginsassen vor dem Übertritt in
eben jenes bewahren wollten, sprangen wir, Superhelden gleich, von
unseren Sitzen auf, sprinteten zum Ort des dramatischen Geschehens,
schickten die zwar hilfswilligen, aber schwächlichen jungen Damen
zur Seite und wuchteten das Fahrzeug mit nahezu übermenschlicher
Kraftanwendung zurück auf die Straße, sodass dieses selbstfahrend
den Bahnübergang verlassen konnte.
Das
war knapp! Vor allem, weil die Lichtsignalanlage schon wieder rot
blinkte und die Scheinwerfer eines aus Richtung Frankfurt nahenden
Zuges bedrohlich durch die Nacht schienen. Wer jetzt denkt, dass uns
die Fahrzeuginsassen (es waren zwei junge Frauen) voller Demut für
ihre Lebensrettung dankten, den müssen wir leider enttäuschen. Sie
fuhren erst rund 50 Meter weiter, stiegen dann kurz aus, um das
Fahrzeug auf Schäden zu untersuchen und fuhren dann einfach weiter.
Sowas Undankbares! Beim nächsten Mal lassen wir die einfach stehen,
wo sie sind!
Was
uns nachher noch ein wenig beschäftigte, war die Frage, wie sich die
Fahrerin in diese missliche Lage manövrieren konnte. Da das
Automobil wenn auch nicht 90 Grad zur Straße, aber dennoch sehr
schräg zur Fahrbahn positioniert war, erschien es offenbar so, dass
hier absichtlich nach rechts abgebogen wurde. Aber warum bloß?
Wollte sie auf direktem Wege Richtung Darmstadt gelangen und nutzte
hierbei das Navigationssystem, auf welches deutsche Lokführer zum
fehlerfreien Ansteuern ihrer Ziele zurückgreifen?
Dachte
sie, sie hätte ein Fahrzeug mit Multifunktionsbereifung, welches
sich auf den verschiedensten Arten von Verkehrswegen fortbewegen
könne? Oder war sie einfach nur unglaublich bescheuert? Ich denke,
Letzteres trifft am ehesten zu …
Als
wir Kuba dann endlich befreit hatten, bestiegen wir den letzten Zug
der Dreieichbahn und fuhren mit dem unguten Gefühl, dass irgendwo
unterwegs evtl. ein Auto auf den Gleisen stehen könnte, Richtung
Münster. Letzten Endes kamen wir aber kurz nach 2 Uhr wohlbehalten
an Münsters Bahnhof an und begaben uns ohne weitere
Gaststätteneinkehr nach Hause.
August 2021
Der
letzte Hochsommermonat war geprägt von Outdoor-Stammtischen bei
Joachim H., Michael B. und im Sommergarten des SV Münster.
Geplante
Meetings bei unserem Kameraden Alex Pi. in Dieburg musste dieser
zweimal absagen. In einem Falle deshalb, weil er nach einem
samstäglichen Auftritt mit seiner Tanzmusikkapelle die
After-Show-Party derart intensiv beging, dass er sich montags - also
zwei Tage später - nicht in der Lage sah, uns zu Hause zu empfangen
und zu bewirten. Irgendwie drängt sich der Verdacht auf, dass diese
Abschlussfeiern nach getaner musikalischer Arbeit der eigentliche
Grund für sein Mitwirken in der Band sind …
Bekanntermaßen
neigt sich in diesem Monat der Sommer dem Ende entgegen, was zur
Folge hat, dass auch unsere Freiluftaktivitäten auf die Zielgerade
einbiegen. Glücklicherweise hatte unser Kamerad Zek es am ersten
Monatsmontag geschafft, sich die notwendige Fitness zu bewahren, um
uns endlich zum Stammtisch bei sich zuhause in Dieburgs Steinstraße
einzuladen.
Weil
unsere dortigen Zusammenkünfte immer etwas Besonderes sind,
betrachtete der Vorstand - mit Ausnahme eines ahnungslosen Mitgliedes
- dieses Treffen als den idealen Rahmen für eine besondere Ehrung,
die wir erstmals vorzunehmen hatten. Zu würdigen war nämlich unser
Kamerad Andreas M. - das vorgenannte ahnungslose Vorstandsmitglied -
für sein kurz zuvor erreichtes 25jähriges Ehejubiläum, im
Volksmund auch „Silberhochzeit“ genannt.
Im
Vorfeld war natürlich zu klären, wie wir mit jenem Ereignis in
diesem sowie in künftigen Fällen umgehen möchten. Da uns gemäß
Stammtischsatzung für diesen Tatbestand eine nicht unwesentliche
Menge an Bier, welche der Jubilar zu stiften hatte, zustand, war es
uns recht und billig, diesen mit einem würdevollen Präsent zu
bedenken. Weil wir bei dieser richtungsweisenden Entscheidung nichts
dem Zufall überlassen wollten, gründeten wir bereits im
vorangegangenen Frühjahr unter strengster Geheimhaltung die
mehrköpfige Projektgruppe „Silberhochzeitsgeschenk“. Hierbei
erinnerte man sich an den Sachverhalt, dass die Eltern eines
Stammtischbruders entweder bei der Hochzeit oder der Silberhochzeit
Unmengen an Butterdosen geschenkt bekommen hatten - ein Umstand, der
in den letzten Stammtischdekaden zu einem wahren Running-Gag
avancierte. Dies nahmen wir dann zum Anlass, unserem Freund Andreas
eine hochwertige WMF-Butterdose zu überreichen, die den Zeitraum bis
zur Goldenen Hochzeit gewiss schadlos überstehen dürfte. Unser
Technischer Koordinator Rainer R. hielt die Laudatio auf den
sichtlich überraschten und gerührten Jubilar, überreichte ihm
besagte Butterdose und wünschte ihm mit dieser viele unvergessliche,
schmierige Momente am Frühstückstisch. Den Tränen nahe und
sichtbar um Fassung ringend bedankte Andreas sich mit den Worten „Ihr
seid ja so geil!“
und stieß mit uns danach noch das eine oder andere Mal an.
Diesem
besonderen Stammtisch in Dieburg schloss sich noch ein weiteres
Open-Air-Meeting in der Folgewoche bei Michael B. sowie danach dann
der Kerb-Stammtisch im „Alt-Münster“ an.
Am
letzten Montag des Monats, es war der 27. September, erlebten wir
erneut einen denkwürdigen Moment: Nach genau 567 Tagen
coronabedingter Abwesenheit konnten wir endlich wieder an unseren
geliebten Stammtisch in der DJK-Gaststätte zurückkehren! Die
„Holzkiste“ war offiziell zwar noch geschlossen, aber wir als
maximal vertrauenswürdige Truppe konnten das Lokal in
Selbstbewirtung nutzen. Die Vorfreude in unseren Reihen war
riesengroß und beim Betreten der Räumlichkeit wurde einem bewusst,
wie lange man schon nicht mehr in diesen „heiligen Hallen“ war.
Wir waren also alleiniger Nutzer - mit Ausnahme der Montagshüpfer,
die sich nach absolviertem Hüpfen in der Regel in der Kegelbahn
niederließen.
Fortan
saßen wir also gemeinsam an der Theke - wir mussten uns unsere
Getränke ja selbst besorgen bzw. „zubereiten“, unterhielten uns
wie immer hochgeistig und lauschten dort den stammtischkompatiblen
Klängen des Radiosenders „Rock Antenne“. Vielleicht war das auch
der Grund, weshalb sich die Hüpferinnen in die Kegelbahn
zurückzogen. Uns sollte das recht sein … so mussten wir wenigstens
nicht die Lautstärke „dimmen“, um die Damen nicht zu sehr zu
verschrecken.
So
trafen wir uns nun wieder Montag für Montag durch den gesamten
Oktober
2021
hindurch,
in welchem stammtischmäßig sonst nichts Außergewöhnliches
geschah. Das lag u.a. daran, dass Herbstferien waren und unsere
überaus reisefreudige Stammtischgemeinschaft zu großen Teilen in
allen Himmelsrichtungen unterwegs war.
Im
November
2021
tat
sich dann wieder so einiges, über welches es nun zu berichten gilt.
Da wäre nämlich beispielsweise unser traditionelles
„Sankt-Martins-Laternchen-Trinken“, welches wir nun auch schon
seit über 30 Jahren immer am Montag nach dem 11. November
durchführen. Dennoch dürften viele Leser nichts über die Ursprünge
dieser rituellen Zusammenkunft wissen, weshalb wir an dieser Stelle
einen kleinen geschichtlichen Exkurs einfügen! Am letzten 11.
November jährte sich zum 1624ten Mal der Tag der Beisetzung des
heiligen Martin, seinerzeit Bischof von Tours in Frankreich. Dieser
war in seinem vorherigen Job Soldat der Reiterei - ein
Betätigungsfeld, das dem eines Bischofs durchaus ähnlich ist.
Deshalb dann wohl diese spätere berufliche Umorientierung.
Nach
uralten Überlieferungen hatte er als berittener Soldat am Stadttor
von Amiens - auch in Frankreich - einem armen, durstigen Mann voll
edler Großherzigkeit sein mitgeführtes Laternchen zum Trunke
überlassen und somit nicht nur dessen Durst gestillt, sondern
zugleich auch dessen Heiterkeitslevel auf ein höheres Niveau
angehoben.
In
der folgenden Nacht sei ihm dann im Traum Heinz Schenk erschienen,
der, mit einem Bembel in der Hand, folgende Worte zu ihm sprach:
„Ich
dürstete und ihr habt mich sitt gemacht … Was ihr getan habt einem
von diesen meinen geringsten Äppler-Brüdern, das habt ihr mir
getan!“
Soweit
die Legende! Damit wird deutlich, dass wir uns im Geiste der
Barmherzigkeit und des Teilens treffen und dieser herausragenden
Persönlichkeit der europäischen Geschichte mit dem ausgiebigen
Genuss jenes 1-Liter-Äppelwoi-Persico-Cocktails gedenken.
Eine
besonders große Ehrerbietung erbrachte dieses Mal unser Freund Heiko
mit dem Genuss von dreien solcher Kaltgetränke. Der Kamerad, der ihn
später mit seinem PKW nach Hause transportierte, musste wegen der
„Fahne“ danach noch zwei Tage das Auto durchlüften.
Eine
Woche später feierte unser Kamerad Racer seinen Geburtstag mit uns
am Stammtisch. Ungefähr zur gleichen Zeit konnte unser in den
Odenwald ausgewanderter Freund Michel F. seine eigentlich schon im
frühen Sommer geplante Inbetriebnahme eines
Fleischwarenverkaufsautomaten am SV-Sportplatz verkünden.
Materialengpässe waren der Grund für die Verzögerung, die ihm das
sommerliche Grillgeschäft verhagelte.
Für unsereiner war das aber
nun die Gelegenheit, auf dem Weg zur DJK-Halle dort Halt zu machen,
um etwas zum Mumbeln in Form von Dosenwurst oder Fleischkäse
mitzubringen - man muss ja was für die unschlanke Linie tun
und
da
gerade
Spätherbst
bzw.
Frühwinter
war, waren Aspekte wie eine perfekte Bikinifigur ziemlich egal. Eine
Woche später befanden wir uns dann schon im
Dezember 2021
genauer
gesagt am Nikolaustag, an welchem unser Kamerad Jochen Jahr für Jahr
Geburtstag hat (wie macht er das bloß?).
Ganz
wie man ihn kennt, spendierte er uns zünftige Wurstwaren - natürlich
aus Michels Automat - mit Brot und übernahm darüber hinaus auch
noch die stattliche Getränkerechnung. Vielen Dank nochmal hierfür!
Dieses
Treffen war dann leider erstmal das letzte in der Holzkiste, weil wir
uns aufgrund der erneut zuspitzenden Corona-Lage (Stichwort
„Omikron“) dazu entschlossen hatten, uns ab sofort wieder unter
freiem Himmel zu treffen. Glücklicherweise war es im Dezember noch
recht mild, so dass wir alle Outdoor-Events ohne Frostbeulen
überstanden. Das erste von dreien solcher Meetings fand bei unserem
Mitglied Thomas L. an der Wiesenmühle statt. Da er in seiner
Verkaufshütte im Winter Glühwein für Wandergruppen anbietet,
nutzte er diese Gelegenheit, den ganzen Stammtisch zu einem
entsprechenden Umtrunk bei Hausmacher Wurst einzuladen. Und der
Stammtisch kam mit sage und schreibe zwölf Kameraden, um sich um
eine Feuertonne zu gruppieren und schöne Stunden zu verleben.
Gut
eine Woche später, am 23. Dezember, stand unser Weihnachtsstammtisch
an, welchen wir am Sitz- und Grillplatz des DJK-Geländes
absolvierten, wobei das mit dem „Sitzen“ eher weniger der Fall
war. Ganz im Gegensatz zum „Grillen“, da unser Kamerad Hickes
seinen Bausatz-Grill mitbrachte, diesen filigran zusammensteckte und
uns dann mit Würstchen versorgte. Den eigentlichen stationären
Grill benötigten wir nämlich als Lagerfeuerstelle, um uns ein wenig
zu wärmen.
Es
war ein geselliger Abend, akustisch umrahmt von teilweise
weihnachtlichen Weisen und abgerundet von Spirituosenspenden von
Stefan R.. All denjenigen, die jetzt zusammenzucken und denken, jener
hätte uns wieder mit nepalesischem Whisky zu erblinden versucht, sei
gesagt, dass es sich bei der Spende um konventionellen, sehr
trinkbaren Obstbrand handelte (genaue Geschmacksrichtung ist nicht
mehr bekannt).
Ebenfalls
zu erwähnen ist unser Freund Heiko, der uns den für das Lagerfeuer
notwendigen Brennstoff aus seinem reichhaltigen Holzdepot zur
Verfügung stellte - und das nicht nur leihweise!
Nach
diesem Event hatten wir dann genau drei Tage Zeit, um uns zu erholen.
Glücklicherweise war dies der Zeitraum vom 24. bis 26. Dezember -
Tage, an denen man sowieso nichts vorhat und nur zuhause rumhängt
;-)
Gleich
danach, nämlich am 27. Dezember, stand unsere Wanderung zwischen den
Jahren auf dem Programm. Auch deren Ablauf mussten wir wegen Corona
anpassen, gehört es doch normalerweise zum Wesen dieser
Umherwanderei, bei jedem Mitläufer das Haus zwecks kollektivem
Schnapskonsum zu betreten. Die Modifikation bestand darin, dass wir
uns zunächst bei Andreas M. zu einem gemütlichen Umtrunk an der
Feuertonne treffen wollten, um dann zu einem noch gemütlicheren
Umtrunk bei Alexander P. in Dieburg zu wandern.
Hiergegen
intervenierte unser Freund Andreas B. im Vorfeld vehement und machte
unmissverständlich klar, dass wir, der Gewohnheit folgend, unbedingt
bei ihm zu Hause vorbeischauen müssten, weil seine Mutter Margarete
wieder allerfeinste Weihnachtsplätzchen gebacken hatte, die wir doch
schon immer mit Vorliebe verzehrt hatten. Weil dieses Argument
geradezu erdrückend war, nahmen wir diese Routenänderung
bereitwillig in die Planung mit auf.
So
trafen wir uns also um 17 Uhr bei Andreas M., um zunächst mal
gewisse „Grundlagen“ zu schaffen und uns an der Feuertonne ein
wenig einzuräuchern. Dann zog es uns erwartungsfroh in den
Nussbaumweg, wo uns eine freudig strahlende „Margret“ mit
besagtem Weihnachtsgebäck erwartete, welches wir auf der Terrasse
genießen durften. Und damit es besser rutscht, gab’s natürlich
auch Bier und Schnaps - universell einsetzbar zur Abrundung aller
erdenklichen Speisen!
Durch
das Dieburger Industriegebiet ging es dann weiter Richtung
Nachbarkommune, zweimal unterbrochen durch Schnapsrunden - bei
solchen langen Strecken muss natürlich ab und an nachgetankt werden!
Es
war dann schon 20 Uhr, als wir in Dieburg bei Zek eintrafen, welcher
umgehend den Grill anfeuerte, um unseren Hunger zu stillen. Als
Überraschungsgast hatte er seinen alten Dieburger Kumpel und
Schulkameraden Sigi K. eingeladen - vielen Lesern bestimmt als
Kundenbetreuer in der Münsterer Volksbank-Filiale bekannt. Er wurde
an diesem Abend aber weniger als Bankberater tätig, sondern trat
eher dadurch in Erscheinung, auf einer solchen zu sitzen, mit uns zu
essen und zu trinken, sowie insbesondere jede Menge Blödsinn zu
schwätzen - eine Eigenschaft, die ihn in ganz besonderer Weise mit
uns verbindet.
Wie
immer war es bei Zek ein toller Abend
mit gezapftem Bier, Bratwürsten
satt und natürlich Rockmusik vom Feinsten - ab und an braucht unser
musikalischer Tausendsassa nämlich ein Kontrastprogramm zu seinen
Auftritten mit den „Siebenschläfern“ und „Watertight“ und
möchte mit uns dann RICHTIGE Musik genießen.
Es
war schon ein Stück nach Mitternacht, als die letzten verbliebenen
Kameraden sich von Zek verabschiedeten und den Fußmarsch zurück
nach Münster antraten. Als diese sich auf halber Strecke dem
McDonald’s-Schnellrestaurant näherten, kam es, wie es kommen
musste: „Fünf/ Fünf!“, rief unser trotz der ganzen verdrückten
Bratwürste wohl immer noch (oder schon wieder?) hungrige Kumpan
Andreas P. und weckte mit diesem Zitat Erinnerungen an längst
vergangene Zeiten, als insbesondere er und unser Freund Michael B.
mit dieser Bestellung - also fünf Hamburger und fünf Cheeseburger -
beim „Ludwisch“ vor der Muna für Aufsehen und prall gefüllte
Bäuche sorgten.
So
kam es, dass man das Gebäude betrat und eben mal „Fünf/Fünf“
bestellte, wobei man - um der ganzen Erzählung an dieser Stelle ein
wenig die Dramatik zu nehmen - diese gemäß Adam Riese insgesamt
zehn Burger zu gleichen Teilen auf die anwesenden fünf Kameraden
verteilte … machte in Summe dann „Eins/Eins“.
Trotzdem
wurden alle ausreichend satt, wanderten dann weiter, um dann, in
Münster angekommen, bei Alex S. im Hof noch einen
Jahresabschluss-Schnaps zu trinken.
Aus „Fünf/Fünf“ (Rainer) mach‘ „Eins/Eins“ (Andy B. und Bernd)
Januar 2022Da
wir weiter außer Haus stammtischlern wollten, trafen wir uns ab
Januar zu sogenannten Montagsspaziergängen - nicht zu verwechseln
mit den zum gleichen Zeitpunkt stattfindenden Zusammenkünften jener
„Denker“, welche ein Brett „quer“ vor ihrem Haupte tragen und
Probleme damit haben, die Begriffe „Freiheit“ und „Diktatur“
richtig einzuordnen.
Der
erste dieser Termine führte uns nach Altheim, da uns Heiko H's Vater
Günter anlässlich der Goldenen Hochzeit zu einem Umtrunk mit Imbiss
in seine gut durchlüftete Garage einlud. Das Wandern in Nachbarorte
hatten wir ja noch drauf - siehe Zwischedejohrswanderung nach Dieburg
kurz zuvor.
Die
folgenden Montage verbrachten wir dann bei durchaus kalten, aber
niemals regnerischen bzw. stürmischen Abenden bei jeweils 2-3
Kameraden zuhause im Hof oder Garten - quasi als jahreszeitliches
Pendant zu unseren Sommerstammtischen.
Dies
ging dann bis in den
Februar
2022
hinein
genauso weiter. Besonders zu erwähnen wäre hier unsere Einkehr bei
Thomas W's Eltern in der Sandstraße. Thomas’ Vater hatte es sich
als Binding-Braumeister a.D. nicht nehmen lassen, uns mit einem
spannenden Bierquiz zu unterhalten.
Ebenfalls
sehr amüsant war ein Stammtisch in recht kleiner Runde auf der
Terrasse des Hauses Bonifer (die Weihnachtsplätzchen waren leider
schon alle!), als die beiden Söhne des Hauses die Anwesenden und vor
allem sich selbst mit ausreichend Koltern versorgten, um den Abend
auch im Sitzen ohne Erfrierungen zu überstehen.
Ende
des Monats - es war eigentlich Rosenmontag und wir konnten zum
zweiten Mal in Folge wegen Corona nicht auf die Dieburger
Straßenfastnacht pilgern - trafen sich vier Kameraden incl. Heiko H.
genau bei diesem, weil eben jener sich ein sogenanntes Saunafass
gemietet hatte und dieses in den Hof hat stellen lassen. Für diese
seit Jahrzehnten geübten Saunagänger, denen in Pandemiezeiten eben
jenes Vergnügen abhandengekommen war, bedeutete dies eine
willkommene Abwechslung. Der Esszimmertisch im Wohnungs-Inneren
diente hierbei als „Ruhebereich“, in welchem man für die
dringend notwendige Flüssigkeitszufuhr sorgte, die nach den diversen
Saunagängen notwendig wurde.
Als
man nach 3-4 schweißtreibenden Durchgängen genug hatte, wunderte
man sich, dass es doch schon 1:00 Uhr nachts war. Da man dann
zuhause auch noch duschen musste, kam man erst nach halb zwei ins
Bett. Aber alles halb so wild: Hätte es sich um einen normalen
Rosenmontag gehandelt, wäre man wohl noch später nach Hause und zur
Nachtruhe gekommen.
Die Sauna-Crew … gut, dass Heiko seine Hände vor den Schritt hält …
März 2022Dies
war der Monat, in welchem wir unser zweites Stammtisch-Comeback in
der Holzkiste gaben. So konnten wir auch unsere Generalversammlung
dort wieder in Präsenz durchführen. Schnell und geräuschlos wurden
alle Punkte abgehandelt. Der Vorstand wurde unverändert im Amt
bestätigt und bezüglich unserer Mehrtagesfahrt hielten wir am vor
zwei Jahren kurz vor der Corona-Pandemie auserkorenen Ziel Regensburg
fest. Im dritten Anlauf möchten wir nun endlich diesen Trip in die
Oberpfalz angehen und erstmals nach drei Jahren wieder gemeinsam auf
Reisen gehen.
Damit
wären wir nun in der Gegenwart angelangt und da uns hellseherische
Fähigkeiten nicht gegeben sind, finden sich hier keine Ausführungen
zum momentan bevorstehenden Monat April
2022 …Ende!